Nach 12 Jahren Immobilienboom: Wohnungsmieten und Neubaukaufpreise stagnieren

Seit Jahresbeginn stagnieren die Mietpreise für Bestandswohnungen stagnieren. Ausserdem werden Neubau-Eigentumswohnungen nicht mehr im gleichen Maß nachgefragt. Was der IMX von ImmobilienScount24 noch verrät.

12 Jahre Boom und ein plötzliches Ende?

Im bundesdeutschen Durchschnitt stagnieren die Angebotsmieten für Bestandswohnungen. Im November 2018 waren sie sogar erstmals seit April 2007 rückläufig. Nach einem leichten Anstieg im Dezember sanken sie im Januar wieder, um seitdem zu stagnieren. Diese Ergebnisse liefert der IMX – der Immobilienindex von ImmobilienScout24.

Sind die Zeiten von Mieterhöhungen vorbei?

Der IMX schwankt um 141 Indexpunkte und zeigt damit stagnierende Angebotsmieten. Ralf Weitz, Geschäftsführer von ImmobilienScout24, sagt: „Die Mieterhöhungen der vergangenen Jahre scheinen jetzt in eine Stagnationsphase überzugehen. Dieser Entwicklung könnte eine Phase weniger stark wachsender Mieten einläuten.“

Die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen waren im Dezember 2018 im bundesdeutschen Durchschnitt erstmals seit der Etablierung des IMX im Januar 2007 rückläufig. Und auch im Januar und Februar 2019 gingen die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen zurück, bis auf das Niveau von September 2018. Im März 2019 verzeichnet der IMX wieder einen moderaten Anstieg der Preise auf 190,1 Indexpunkte.

Erste Anzeichen für das Ende des Booms?

Weitz kommentiert: „Die Schwankungen bei den Preisen für Neubau-Eigentumswohnungen sind ebenso interessant wie die Stagnation der Wohnungsmieten. Möglicherweise sehen wir hier die ersten Anzeichen auf das Auslaufen des seit 12 Jahren anhaltenden Immobilienbooms.“

Regional und innerhalb der Städte werden die gesamtdeutschen Durchschnittswerte nicht in dieser Form sichtbar. Derzeit steigen die Mieten und Kaufpreise in den deutschen Metropolen weiter an, während sich die Preise in anderen Regionen abschwächen.

Die Kaufpreise für Bestands-Eigentumswohnungen sind in den vergangenen sechs Monaten hingegen konstant weiter gestiegen. In diesem Zeitraum verteuerten sie sich um durchschnittlich vier Prozent. ?

Über den IMX

Nach einem Update der technischen Systeme wird der IMX nun wieder quartalsweise herausgegeben. Der IMX ist der Angebotsindex für Immobilien in Deutschland. Herausgeber ist ImmobilienScout24, Deutschlands größter Immobilienmarkt. Grundlage des IMX sind rund15 Millionen Immobilienangebote, die seit 2004 auf ImmobilienScout24 inseriert wurden. Monatlich kommen rund 125.000 neue Objekte hinzu. Die Datenbasis des IMX umfasst sämtliche Immobilientypen – von der Eigentumswohnung bis zum Hotel.

Über eine Geocodierung sind alle Immobilien vollständig verortet und können ihrer Lage entsprechend exakt zugeordnet werden. Für die Erstellung des Indexwertes werden sämtliche Rohdaten nach der hedonisch statistischen Wertermittlungsmethode normiert. Die entsprechenden Umrechnungsfaktoren werden dabei laufend unmittelbar aus dem Marktgeschehen statistisch abgeleitet und stellen somit den tatsächlichen Einfluss einzelner Zustandskriterien auf den Preis dar.

Dies gilt sowohl für sich verändernde Lageeigenschaften als auch für objektbezogene Eigenschaften wie etwa das Baujahr. Hierdurch werden Verzerrungen, die durch eine bloße Mittelung der Daten entstehen können, vermieden. Bei der hedonischen Glättung der Daten arbeitet ImmobilienScout24 mit dem Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsinstitut (RWI) in Essen zusammen.

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