HCI: Plankorrektur nach Umsatzeinbruch

Nach einem Einbruch der Platzierungszahlen um rund 31 Prozent im ersten Halbjahr 2006 hat die HCI Capital AG, Hamburg, ihre Platzierungsplanung für das Gesamtjahr um rund 14 Prozent gesenkt. Das Unternehmen platzierte im ersten Halbjahr 2006 insgesamt 264,5 Millionen Euro Eigenkapital. Im Vorjahreszeitraum hatten noch 382,9 Millionen Euro zu Buche gestanden.

Die Ursache für den Rückgang findet sich im Geschäftsbereich Schiffsfonds. Während im ersten Halbjahr 2005, in dem HCI insgesamt rund 306 Millionen Euro mit Schiffsfonds platzierte, allein 113,4 Millionen Euro Eigenkapital von der Deutschen Bank als Exklusivpartner für das Schiffsportfolio Ocean Shipping I eingefahren wurden, blieb eine solche Partnerschaft mit einer Großbank im ersten Halbjahr 2006 aus. Folge: Von Januar bis Juni 2006 brachte es HCI mit Schiffsfonds lediglich auf rund 125 Millionen Euro. Das sind rund 59 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Dadurch wird einmal mehr die Bedeutung der Großbanken als Vertriebskanal deutlich. Im ersten Halbjahr 2006 stellte die Deutsche Bank ihre Vertriebspower vor allem der Lloyd Fonds AG, ebenfalls Hamburg, zur Verfügung, für deren Schiffsportfolio 01 Anfang des Jahres rund 110 Millionen Euro Eigenkapital über die Schalter der größten deutschen Bank flossen.

Der Einbruch im Schiffsfondsbereich der HCI konnte auch von den anderen Geschäftsbereichen, die durchweg zulegten, nicht ausgeglichen werden. Für Immobilienfonds platzierte das Unternehmen in der ersten Hälfte dieses Jahres mit rund 43 Millionen Euro etwa 34 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Noch deutlicher fiel das Plus bei der Eigenkapitalplatzierung für Lebensversicherungs-Zweitmarkt- sowie für Private-Equity-Fonds aus. Die LV-Fonds legten um 108 Prozent auf 73,3 Millionen Euro zu, PE-Fonds toppten mit 23,2 Millionen Euro das Platzierungsergebnis des Vergleichszeitraums aus 2005 um 140,3 Prozent.

Einziger Trost: Trotz des Umsatzeinbruchs weist das operative Ergebnis (EBIT) der HCI Capital AG einen Anstieg um etwa sieben Prozent auf 32 Millionen Euro auf. Grund: Mit der Vermittlung von Schiffen erzielte das Unternehmen sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 15,7 Millionen Euro.

Auch die Gewinnprognose für das Gesamtjahr muss laut HCI-Vorstand nicht verändert werden. Erwartet wird nach wie vor ein Konzernergebnis nach Steuern von 36 bis 38 Millionen Euro.

Dennoch: Eine erhoffte Vertriebsvereinbarung mit einer Großbank wird nach Ansicht des Vorstandes möglicherweise auch in den verbleibenden Monaten dieses Jahres nicht mehr zustande kommen. Während HCI 2006 bislang Eigenkapital in Höhe von insgesamt mindestens 700 Millionen Euro platzieren wollte, visiert das Unternehmen daher jetzt nur noch mindestens 600 Millionen Euro an.

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