HRE: Kapitalerhöhung statt Enteignung

Der Bund hat die angestrebte Mehrheit für den krisengeschüttelten Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) nicht erreicht. Über den Finanzmarktstabilisierungsfonds Soffin hatte die Regierung ein Übernahmeangebot in Höhe von 1,39 Euro je Anteilsschein abgegeben. Im Rahmen der Offerte wurden den staatlichen Bankenrettern allerdings nur 38,7 Prozent der HRE-Aktien angedient. Inklusive seines bereits bestehenden Anteils von 8,7 Prozent hält der Bund damit 47,3 Prozent an dem maroden Unternehmen .

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück ist trotzdem zuversichtlich hinsichtlich der geplanten Übernahme. Klappen soll es mit einer Kapitalerhöhung. Diese soll auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 15. Mai beschlossen werden. Die Regierung braucht dafür zwar mehr als die Hälfte des Grundkapitals. Da allerdings anzunehmen ist, dass auf der Aktionärsversammlung nicht 100 Prozent der Eigner vertreten sind, könnte der aktuelle Anteil ausreichen. Wenn nicht, dürfte das Thema Enteignung wieder aktuell werden (cash-online berichtete hier). Ausschließen wollte Steinbrück diese Option nicht. (hb)

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