Der Weihnachtsmarkt als Motor für die (Immobilien-)Wirtschaft

Alle Jahre wieder erfreut er Groß und Klein: der Weihnachtsmarkt. Mit seiner über 600-jährigen Tradition ist er aus deutschen Innenstädten nicht mehr wegzudenken und hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Das zeigt eine Weihnachtsmärkte-Studie von IVG Research.

Immobilien-Weihnachtsmarkt-NürnbergDie Hauptumsatzbringer sind nicht etwa die Dekorations- und Süßwarenstände sondern Imbiss und Ausschank. Aus diesem Grund findet eine Quersubventionierung zwischen Bewirtungs- und Handwerksständen statt. Für erstere wird eine höhere Miete berechnet, um die Miete Letzterer niedriger halten zu können. Auf dem Spandauer Weihnachtsbasar in der Hauptstadt beispielsweise beträgt die Miete von Imbissbuden in etwa das dreifache derer von Kunsthandwerksständen.

Spill-Over Effekte auf den Immobilienmarkt

Der IVG-Studie zufolge profitiert nicht nur der Einzelhandel von den Spill-Over-Effekten eines innerstädtischen Weihnachtsmarktes sondern auch das Hotelgewerbe. Gerade in deutschen Städten mit sehr berühmten Weihnachtsmärkten wird die Nebensaison zur Hochsaison: Dank des Christkindlmarktes können Nürnberger Hotels jedes Jahr 170.000 Übernachtungen verbuchen.

Auch im Logistikimmobiliensektor macht sich der positive Effekt bemerkbar. Durch ein höheres Aufkommen an Güterströmen und dem Versand von Weihnachtspaketen liegt nach Aussage des Logistikdienstleisters Hermes die Menge der Sendungen an Spitzentagen teilweise um 120 Prozent über dem jährlichen Mittelwert.

Die Nutzung von Bürofläche ist in der Vorweihnachtszeit von diversen unternehmensinternen Weihnachtsfeiern gekennzeichnet. Im Rahmen einer Sonderauswertung, die für die IVG durchgeführt wurde, stellte sich heraus, dass sich im November Büroimmobilien mit besonders hohen Decken einer größeren Beliebtheit erfreuen. Grund: Es wird bereits an den Platzbedarf eines festlichen Weihnachtsbaums gedacht.

Ein Effekt, der oftmals untergeht, ist die Konsequenz des Weihnachtsbaumanbaus auf den Grundstücksmarkt. Für die in Deutschland jährlich verkauften 29 Millionen Weihnachtsbäume muss eine Fläche von 41 Quadratkilometer vorgehalten werden. Dies entspricht der Fläche Bremens.

Ein letzter Spill-Over manifestiert sich auf dem Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien. Das Transaktionsvolumen lag in den letzten sechs Jahren im vierten Quartal um rund 40 Prozent höher als in den übrigen drei Quartalen.

Seite 2: Konkurrenz zwischen den Weihnachtsmärkten

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