Studie: Zwei Drittel wollen im Alter selbstbestimmt wohnen

Zwei Drittel der Bundesbürger bevorzugen ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter bevorzugen. Das hat TNS Emnid in einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage unter deutschen Mietern und Eigentümern ab 50 Jahren ermittelt. 

senioren

Die von dem Verbänden der Bau- und Immobilienwirtschaft sowie dem Deutschen Mieterbund in Auftrag gegebene Untersuchung „Wie wollen wir im Alter wohnen“ wurde gestern von auf der Messe „Bau 2011“ in München vorgestellt. Wenn es um die bevorzugte Wohnform im Alter von 70 Jahren und älter geht, sind sich Mieter und Eigentümer einig: Zwei Drittel der Befragten bevorzugen ein eigenständiges Leben in einer gewöhnlichen Wohnung oder im Haus. 57 Prozent der Befragten würden jedoch nicht auf ein zusätzliches Hilfsangebot verzichten wollen. Nur ein Drittel möchte zwecks altersgerechtem Wohnen umziehen. Jeder zweite Befragte würde stattdessen lieber die Wohnung oder das Haus umbauen. Allerdings würden über 80 Prozent der Befragten beim Verlust der Selbstständigkeit im Alter noch einmal umziehen. Das Alter spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Gute Infrastruktur und ambulante Hilfen wichtig

Wichtig für ein selbstständiges Leben im Alter ist die Möglichkeit, Hilfen im Haushalt und bei der Pflege in Anspruch nehmen zu können und Geschäfte, Ärzte und öffentliche Verkehrsmittel in unmittelbarerer Nähe – 95 beziehungsweise 94 Prozent der Befragten erachten dies als wichtig. 84 Prozent stufen den Einbau von altersgerechten Techniken und Kommunikationsmitteln wie Hausnotruf oder Kommunikation mit Ärzten und Pflegern als wichtig ein. Ein barrierearmer Zugang zur Wohnung zum Beispiel durch weniger Treppen oder den Einbau eines Fahrstuhls (82 Prozent) und bauliche Anpassungen in der Wohnung wie beispielsweise eine bodengleiche Dusche (81 Prozent) sind weitere wichtige Voraussetzungen. Auch Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel eine Gegensprech- oder Alarmanlage spielen für 72 Prozent eine bedeutende Rolle – gerade Frauen fühlen sich damit wohler („sehr wichtig“ : 22 Prozent, Frauen: 42 Prozent).

Unterstützung bei der Pflege und Hausarbeit am wichtigsten

Im Alter werden Hilfsangebote offenbar überaus gern in Anspruch genommen: Ganz oben auf der Präferenzliste steht die Hilfe bei der Pflege. Für 77 Prozent der Befragten wäre ein solches Angebot wichtig im Alter. Aber auch Hilfen bei der Hausarbeit (69 Prozent), bei kleineren Reparaturen (66 Prozent), bei Einkäufen (ebenfalls 66 Prozent), bei Behördengängen (63 Prozent), bei der Körperpflege (62 Prozent), bei Arztbesuchen (60 Prozent) sowie gemeinsame Unternehmungen (59 Prozent) sind besonders beliebt. Lediglich das bekannte „Essen auf Rädern“ ist weniger stark nachgefragt (34 Prozent). Ein weiteres interessantes Ergebnis der Umfrage: Insbesondere der Hilfsbedarf bei der Hausarbeit nimmt ab 80 Jahren sprunghaft zu (ab 80 Jahre 79 Prozent, bis 60 Jahre: 66 Prozent).

Seite 2: Welche Mittel für Serviceleistungen und bauliche Anpassungen zur Verfügung stehen

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