Der Baufinanzierungs-Ratgeber

„Darlehen mit variablem Zinssatz stehen grundsätzlich vielen Kunden offen“, sagt Annabrunner. Allerdings formuliert er klare Bedingungen: „Wer auf diese Weise finanziert, muss finanziell in der Lage sein, auch einen Zinsanstieg um zwei bis drei Prozentpunkte tragen zu können.“

Die meisten Interessenten, die auf diese Möglichkeit zurückgreifen, finanzieren ohnehin nur einen Teilbetrag über ein Darlehen mit variablen Zinsen, um das Risiko zu begrenzen und trotzdem von den sehr niedrigen Zinsen zu profitieren. Oft werden diese Darlehen als Beimengung über zehn bis 30 Prozent der Gesamtsumme abgeschlossen.

„Variable Darlehenszinsen sind für all jene Bauherren von Vorteil, die in den nächsten Jahren mit größeren Einnahmen, etwa aus Tantiemen, Erbschaften, dem Verkauf von Aktien oder Immobilien rechnen“, erläutert Herbst.

„Bei diesen Krediten sollte eine Zinsobergrenze vereinbart werden, das sogenannte Cap-Darlehen. Bei dieser Darlehensform wird eine feste Kreditlaufzeit von circa fünf Jahren mit einem variablen Zinssatz und einer Obergrenze, beispielsweise fünf Prozent, unterlegt“, empfiehlt Weitz.

Allerdings ist der Anteil dieser Darlehen insgesamt gering, der deutsche Immobilienkäufer ist in der Regel sicherheitsbewusst. Nach Einschätzung von Prohyp-Chef Günther kommt zudem noch ein weiterer Faktor hinzu. „Wir verzeichnen aktuell nur eine geringe Nachfrage nach Darlehen mit variablen Zinsen. Diese sind in Einzelfällen sogar teurer als Darlehen mit fünfjähriger Zinsfestschreibung, welche derzeit bereits ab rund 2,3 Prozent effektiv angeboten werden.“

Bausparen gehört zu den beliebten Klassikern

Ein Klassiker, der sich nach wie vor hoher Beliebtheit erfreut und oft das Hypothekendarlehen ergänzt, ist das Bausparen. Da viele Deutsche mittlerweile ein Eigenheim als beste Altersvorsorge ansehen, verzeichnen die Bausparkassen Rekordabschlusszahlen. Die Wohn-Riester-Förderung hat die Nachfrage zudem weiter in die Höhe getrieben.

Bausparen folgt einem einfachen Modell: Der Kunde wählt eine Bausparsumme und spart über mehrere Jahre 40 bis 50 Prozent dieses Betrags an. Sein Guthaben wird ihm zu einem vereinbarten – meist allerdings geringen – Satz verzinst.

Im Gegenzug bietet ihm die Bausparkasse nach Ablauf der Sparphase ein Darlehen über die restlichen 50 bis 60 Prozent – zu einem Zins, der bereits bei Abschluss des Vertrags festgelegt wird. Dies ist in der aktuellen Zinssituation ein entscheidender Vorteil.

Seite 5: Baufi-Ratgeber: Bausparen ist immer noch der Klassiker

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