Baufinanzierung boomt dank Niedrigzinspolitik

Vor allem in jüngerer Zeit ist die Nachfrage nach Immobilien deutlich gestiegen. Die anhaltende Finanz- und Staatsschuldenkrise lässt die Bundesbürger in Sachwertanlagen flüchten. Mangelnde Alternativen an den Kapitalmärkten und der Wunsch nach einer möglichst inflationssicheren Anlage treiben die Nachfrage nach Immobilien in die Höhe. Vor allem in den Ballungsräumen der Metropolen ist der Andrang der Investoren und Kapitalanleger groß. Und auch Otto Normalverbraucher möchte sein Kapital bevorzugt in die eigenen vier Wände investieren.

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Baufinanzierung-Immobilie

„Aufgrund der attraktiven Zinsentwicklung und der unsicheren Aktienmärkte stecken Anleger ihr Geld noch immer hauptsächlich ins Eigenheim“, sagt Ralf Weitz, Geschäftsleiter Baufinanzierung bei Immobilienscout24.

Das vom Nürnberger GfK Verein herausgebene „Investmentbarometer“ kommt zu dem Ergebnis, dass die Immobilie aktuell die favorisierte Anlage der Deutschen ist. Demnach bewerten 77 Prozent der Bundesbürger eine Investition in eine eigene Wohnung oder ein Eigenheim als attraktive Anlage.

An zweiter Stelle folgt mit 45 Prozent der Bausparvertrag, gefolgt von der betrieblichen Altersvorsorge mit 41 Prozent. „Die Diskussion um die Stabilität des Euro führt dazu, dass risikoarme und an Sachwerten orientierte Anlageformen wie der Kauf einer Eigentumswohnung oder das Abschließen eines Bausparvertrags hoch attraktiv sind“, kommentiert Professor Dr. Raimund Wildner, Geschäftsführer des GfK Vereins.

„Die Schuldenkrise und die Unsicherheiten an den Finanzmärkten haben eine regelrechte Flucht in Betongold ausgelöst – sowohl bei den institutionellen Investoren als auch bei Privatanlegern und Eigennutzern“, sagt Ralf Smolak, Leiter Finanzvermittler der Planet Home AG, München. Die aktuelle „Immobilien-Trendstudie“ des Unternehmens ergab, dass die Immobilie für 58 Prozent der Deutschen im vergangenen Jahr als Anlageform wichtiger geworden ist.

Deutsche handeln sicherheitsorientiert

Der „Trendindikator“ des Lübecker Finanzdienstleisters Dr. Klein zeigt die aktuelle Entwicklung im Bereich Baufinanzierung. „Über alle Indikatoren hinweg fällt auf, dass die Deutschen sehr stark sicherheitsorientiert handeln“, sagt Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher des Unternehmens. So habe die durchschnittliche Zinsbindung im Januar mit elf Jahren und elf Monaten ein neues Rekordhoch erreicht. Zudem würden viele Kreditnehmer die aktuelle Zinsersparnis in eine erhöhte Tilgung investieren, was sich im konstant hohen Tilgungssatz von 1,95 Prozent zeige.

Seite 3: Baufinanzierung: Wird die Niedrigzinsphase anhalten?

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