Beim Immobilienkauf entscheidet das Gefühl

Wenn es um den Kauf einer Immobilie geht, sind nicht allein rationale Faktoren wesentlich, die entscheidende Rolle spielt das Bauchgefühl. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Immobilien-Trendstudie von Planet Home.

haus-paar-shutt_70450630Laut der Umfrage vertrauen bei Immobilieninvestments sogar mehr Investoren ihrem Bauchgefühl als etwa beim Kunstkauf. So gaben 45 Prozent an, dass sie auf ihr Gefühl hören, bei Kunst waren es 39 Prozent und bei Oldtimern 36 Prozent. Bei der Riester-Rente handelt demnach nur jeder Zehnte emotional, bei Anleiheprodukten und staatlicher Rente sind es gar nur acht Prozent. „Wie emotional Menschen bei Immobilien handeln, zeigt mitunter die Entscheidungsgeschwindigkeit beim Objektkauf. Im Idealfall wird die Entscheidung emotional und rational getroffen“, sagt Robert Anzenberger, Vorstand der Planet Home AG. Er rät, die Intuition bei der Anlageentscheidung zu beschreiben und zu hinterfragen.

Wenn der Immobilieninteressent etwa bei der Besichtigung einen muffigen Geruch wahrnehme, könnten unabhängige Experten und Gutachter den emotionalen Eindruck in Bezug auf die Gebäudesubstanz bestätigen oder ausräumen. Wenn die Nachbarschaft ein ungutes Gefühl erzeuge, sollte die Lage genauer inspiziert werden. „Viele Immobilienkäufer haben trotz laienhaften Fachwissens ein gutes Gespür, wenn die Beschreibungen des Exposés nicht mit der erfahrenen Wirklichkeit vor Ort korrespondieren“, erläutert Anzenberger. Die auf dem Papier beschriebene Vermietungsquote könne zahlenmäßig ein noch so gutes Argument sein: Wenn der potentielle Kapitalanleger den Straßenzug nachts nicht allein aufsuchen würde, seien rationale Fakten keine empfehlenswerte Entscheidungsgrundlage für ein Investment.

Laut Anzenberger haben besonders denkmalgeschützte oder architektonisch anspruchsvolle Immobilien mit Kunst oder Oldtimern vieles gemein – sie gefallen dem Investor oder sie gefallen ihm nicht. „Besonders Eigennutzer sollten daher nur zugreifen, wenn das Objekt wirklich zusagt. Die emotionale Rendite und der Wohlfühlfaktor sind so wichtig wie die mögliche Wertentwicklungen auf dem Papier“, sagt Anzenberger. (bk)

Foto: Shutterstock

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