Luxusimmobilien: Standorte der zweiten Reihe rücken auf

Das Preisniveau für Luxusimmobilien auf Sylt oder am Starnberger See ist weiterhin außerordentlich hoch, so eine aktuelle Analyse von Engel & Völkers. Aber auch Destinationen der zweiten Reihe legten zu.

Die Nachfrage nach Luxusobjekten ist besonders in den Metropolen hoch.

Die Immobilienwirtschaft registrierte in den vergangenen Jahren auffällige Preisunterschiede bei Objekten in vergleichbaren Premiumwohnlagen in den deutschen Städten, so Engel & Völkers (E&V).

Nun sei ein Trend erkennbar, nach dem sich die Höchstwerte kontinuierlich annähern. Während absolute Bestlagen in Hamburg, auf Sylt, in Berlin oder am Starnberger See ihre Spitzenpreise aus dem Jahr 2011 in 2012 bestätigten, hätten exklusive Wohnimmobilien in ersten Adressen von Frankfurt oder Düsseldorf, Konstanz oder Rügen aufgeholt.

Zu diesem Ergebnis kommt Engel & Völkers in seiner zweiten umfassenden Analyse über den Luxuswohnimmobilienmarkt in Deutschland. „Wie schon in den Vorjahren, so registrierten wir auch 2012 in einigen Lagen zum Teil erhebliche Preissprünge“, sagte Kai Enders, Vorstand der Engel & Völkers AG, anlässlich eines Pressegesprächs in Hamburg.

Sylt ist teuerstes Pflaster

Die teuerste Wohnlage befindet sich unverändert auf Sylt. In Kampen auf der besonders begehrten Wattseite erreichten Immobilien laut E&V Preise von bis zu 35.000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche.

Auf Rang zwei folgt die bayerische Landeshauptstadt München. Der „The Seven Tower“ in der Müllerstraße im Münchner Glockenbachviertel ist mit 25.000 Euro pro Quadratmeter die teuerste Wohnlage in einer deutschen Großstadt. In den Stadtteilen Schwabing und Alt-Bogenhausen hätten erstklassige Wohnungen 2012 bis zu 30 Prozent höhere Preise als im Vorjahr erzielt.

Dass der Immobilienmarkt der Finanzmetropole Frankfurt nicht unter den Turbulenzen an den Kapitalmärkten leide, zeigten die dortigen Preissprünge von etwa 50 Prozent für Spitzenobjekte in 1A-Lagen in den Stadtteilen Nordend-West (bis zu 11.000 Euro pro Quadratmeter) oder Westend (bis zu 10.000 Euro pro Quadratmeter).

Im Stadtteil Petershausen in Konstanz haben sich Topimmobilien, die einen großzügigen Blick auf den Bodensee ermöglichen, laut E&V um etwa 30 Prozent verteuert. Im Norden der Republik auf der größten Insel Rügen erhöhten sich die Preise in den Bestlagen von Binz direkt am Ostseestrand um etwa 15 Prozent auf 8.500 Euro pro Quadratmeter.

Konstantes Niveau in Hamburg und Berlin

In Hamburg und Berlin haben sich die Preise für Luxuswohnlagen dagegen laut E&V nach deutlichen Anstiegen in den vergangenen Jahren stabilisiert. In Berlin, wo die Preise in großen Sprüngen von 5.000 Euro vor wenigen Jahren auf 15.000 Euro pro Quadratmeter in 2011 stiegen, sei das Niveau konstant geblieben. Auch in Hamburg hätten die Außenalster (bis zu 16.000 Euro pro Quadratmeter), der Elbrand (bis zu 15.000 Euro pro Quadratmeter) oder die Elbchaussee (bis zu 12.000 Euro pro Quadratmeter) ihr in 2012 erreichtes Höchstniveau verfestigt.

Die entsprechenden Ausnahmeimmobilien weisen nach Angaben von Engel & Völkers zum Teil Preise auf, die das Doppelte bis Dreifache des normalen Marktdurchschnitts erreichen können. Die erzielten Preise seien nicht repräsentativ für den Gesamtmarkt oder für die Preisentwicklung in anderen Lagen. „Spitzenpreise werden unverändert nur dann akzeptiert, wenn bei Lage und Ausstattung alles stimmt“, betont Enders.

Sehr hohe Ansprüche erfüllen laut E&V regelmäßig vor allem spektakuläre Neubauten, deren Qualität und Ausstattung auf dem neusten Stand sind. „Aber auch aufwendig sanierte Altbauten, die unter hohem Aufwand auf einen modernen Standard gebracht wurden, zählen zu den begehrtesten Immobilienarten“, so Enders.

Bei Verkäufen von Wohnimmobilien im Jahr 2012 zu Kaufpreisen ab 750.000 Euro, machten moderne Wohnungen mit einem Fertigstellungszeitraum zwischen 2010 und 2014 mit 39 Prozent bei Engel & Völkers den größten Anteil aus. Weitere 27 Prozent der Verkäufe entfielen auf Eigentumswohnungen, die zwischen 2000 und 2009 fertig gestellt wurden. Der Verkauf von Wohneinheiten aus den Jahren 1851 bis 1919 betrug 21 Prozent. (bk)

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Foto: Shutterstock

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