Deutsche Annington: Gagfah-Übernahme zahlt sich aus

Der Kauf des Konkurrenten Gagfah zahlt sich für den Immobilienkonzern Deutsche Annington deutlicher als erwartet aus. Von der Mietpreisbremse sieht sich das Unternehmen nicht betroffen.

Das operative Ergebnis der Deutschen Annington ist nach der Übernahme der Gagfah im ersten Quartal 2015 um 87 Prozent gestiegen.

Der Immobilienkonzern Deutsche Annington rechnet aus der 4,3 Milliarden Euro teuren Übernahme der Gagfah mit deutlich höheren Einsparungen als bisher.

Bis Ende 2017 sollen die jährlichen Kosten um etwa 130 Millionen Euro gedrückt werden, wie der größte deutsche Immobilienkonzern am Montag in Bochum mitteilte.

Aktie legt deutlich zu

Bei den Investoren kam die Nachricht gut an – die im M-Dax notierte Aktie legte zum Wochenauftakt um bis zu acht Prozent zu. Das erst 2013 an die Börse gebrachte Papier gilt wegen der Marktkapitalisierung von inzwischen elf Milliarden Euro mittelfristig als Dax-Kandidat.

Neben dem erhöhten Sparziel gab der Konzern erstmals eine Prognose für 2015 inklusive Gagfah ab. Das operative Ergebnis – gemessen an der für die Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations I (FFO I) – soll auf 530 bis 550 Millionen Euro steigen (2014: 287 Millionen Euro). Ohne Gagfah wären 340 bis 360 Millionen Euro anvisiert gewesen.

Der FFO I zeigt an, wie viel Geld im Kerngeschäft erwirtschaftet wird und für Investitionen zur Verfügung steht. Dabei werden vom Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) die Folgen von Sonderereignissen wie der Gagfah-Übernahme herausgerechnet sowie laufende Steuer- und Zinsaufwendungen abgezogen.

Mietpreisbremse hat kaum Auswirkungen

Auch die jüngste politische Reform auf dem Wohnungsmarkt dürfte die Deutsche Annington kaum schwächen: „Wir sind von der Mietpreisbremse nur am Rande betroffen“, sagte Unternehmenschef Rolf Buch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Viele Wohnungen der Deutschen Annington lägen nicht in solchen Ballungsräumen, in denen die Mietpreisbremse überhaupt greifen könnte.

Die Bundesländer können seit diesem Montag Gebiete mit „angespanntem Wohnungsmarkt“ ausweisen, wo die Miete bei Neuvermietungen dann nur noch begrenzt steigen dürfen. Wegen eines geringen Leerstands in Wohnungen der Deutschen Annington gebe es dort aber ohnehin wenige Neuvermietungen, sagt Buch. Der Konzern konzentriere sich außerdem ohnehin auf „bezahlbaren Wohnraum“.

Operatives Ergebnis klettert im ersten Quartal 2015 um 87 Prozent

In den ersten drei Monaten des Jahres zog das operative Ergebnis der Deutschen Annington gemessen am FFO um rund 87 Prozent auf 115,7 Millionen Euro an – dabei war die Gagfah im Monat März bereits berücksichtigt.

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Neben dem Zukauf profitierte der Konzern von einem sinkenden Leerstand und etwas höheren Mieten. Unter dem Strich sank der Gewinn allerdings. Das Ergebnis ging um gut ein Fünftel auf 30,3 Millionen Euro zurück. Unter anderem drückten Kosten für die Finanzierung der Gagfah-Übernahme den Gewinn.

Quelle: dpa-AFX

Foto: Shutterstock

 

 

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