Logistikimmobilien: Mehr Nachfrage als Angebot

Nach Angaben von Colliers International profitiert der deutsche Logistik- und Industrieimmobilienmarkt spürbar von der anziehenden Konjunktur. Es mangele jedoch vor allem an hochwertigen Objekten.

Logistikimmobilien: Die hohe Käufernachfrage lässt die Preise steigen und die Anfangsrenditen sinken.

Die Nachfrage der Immobilieninvestoren nach deutschen Logistikimmobilien ist aktuell hoch.

„2014 erreichte der deutsche Logistikinvestmentmarkt mit einem Transaktionsvolumen von 3,6 Milliarden Euro ein neues Allzeithoch, das bei einer entsprechenden Produktverfügbarkeit sogar noch höher hätte ausfallen können. Die ersten drei Monate des laufenden Jahres, in denen sich das Investmentvolumen auf knapp 470 Millionen Euro belief, können unter ’solider Jahresauftakt‘ zusammengefasst werden“, kommentiert Peter Kunz, Head of Industrial & Logistics bei Colliers International Deutschland.

Großer Nachfrageüberhang

Obwohl ein Rückgang des Transaktionsvolumens im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet wurde, spiegle dies keinesfalls ein mangelndes Investoreninteresse wider. „Der Flaschenhals wird durch ein verhältnismäßig kleines Angebot gebildet, was insbesondere für den Neubau- und Projektentwicklungsbereich gilt“, so Kunz.

Die meisten der in den vergangenen zwölf bis 18 Monaten gehandelten Immobilien waren nach Angaben von Colliers gute und sehr gute Bestandsimmobilien einerseits sowie Light-Industrial-Immobilien und Objekte mit Entwicklungsbedarf andererseits. Wäre die Produktverfügbarkeit im Neubau-Segment größer, läge das Transaktionsvolumen noch deutlich höher.

Sinkende Spitzenrenditen

„Das sehr limitierte Angebot im Class-A-Segment und die ungebrochen hohen Nachfrage nach entsprechenden Immobilien führten zu weiter sinkenden Spitzenrenditen. Die durchschnittliche Bruttoanfangsrendite lag Ende des ersten Quartals 2015 auf einem um drei Basispunkte und im Vergleich zum Vorjahr um 58 Basispunkte niedrigerem Niveau bei 6,40 Prozent. Die Spanne der Spitzenrenditen in den sieben Immobilienhochburgen reicht von 6,25 Prozent in der Region Frankfurt bis 6,55 Prozent in der Region Berlin“, erläutert Andreas Trumpp, Head of Research bei Colliers International Deutschland.

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Dabei konzentrierten sich die Mieter, die vornehmlich aus den Bereichen Logistikdienstleister, Handelsunternehmen sowie aus dem verarbeitenden Gewerbe kommen, nicht nur auf die großen Metropolregionen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Auch in den Regionen Hannover, Halle/Leipzig, Kassel/Bad Hersfeld, Münster/Osnabrück, Rhein-Neckar sowie im Ruhrgebiet seien die Vermietungszahlen in den vergangenen zwölf Monaten ebenfalls zum Teil deutlich angestiegen. (bk)

Foto: Shutterstock

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