Büromarkt London: Stabil trotz Brexit

Selbst bei einem harten Brexit-Kurs gebe es Stimmen, die in Großbritannien ähnliche Regulierungen wie diejenigen der MiFID II-Richtlinie der EU sehen und aus diesem Grund glauben würden, dass Großbritannien den europäischen Finanzpass behalten könnte. Denn dann könnte man London zur Sonderwirtschaftszone erklären, in der das Finanzrecht der EU angewandt wird.

Weniger Fertigstellungen

Wendet man sich von der Nachfrage dem Angebot zu, so spricht laut Knight Frank das geringe Niveau an Bürofertigstellungen dafür, dass sich der Markt nicht schlagartig zugunsten der Mieter verändern wird.

In den nächsten zweieinhalb Jahren sollten in Central London nicht vorvermietete Neubauflächen mit einem Gesamtvolumen von 550.000 Quadratmetern auf den Markt kommen. In der Zeit der Finanzkrise zwischen dem dritten Quartal 2007 und dem vierten Quartal 2009 hätten sich Mieter insgesamt 790.000 Quadratmeter neuer und hochwertig sanierter Büros gesichert.

Steigender Leerstand im West End

Büromieter hätten im zweiten Quartal 2016 Mietverträge über insgesamt rund 94.000 Quadratmeter für Flächen im Londoner West End unterzeichnet. Obwohl das Volumen damit im Vergleich zum ersten Quartal 2016 um neun Prozent gestiegen sei, liege es immer noch dreizehn Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt.

Die Leerstandsquote im West End sei im zweiten Quartal in Folge gestiegen und betrage per Ende Juni 2016 nun 6,3 Prozent. Das entspreche einer Fläche von rund 497.000 Quadratmetern und liege damit geringfügig über dem langfristigen Durchschnitt von 490.000 Quadratmetern.

Die Monatsmieten für beste Flächen an erstklassigen Standorten seien das sechste Quartal in Folge auf einem Rekordhoch von 123,50 Euro pro Quadratmeter stabil geblieben.

Unveränderte Mieten in der City

Mit rund 113.000 Quadratmetern liege das Bürovermietungsvolumen im zweiten Quartal 2016 in der City um 31 Prozent niedriger als im Quartal zuvor und um 32 Prozent unter dem langjährigen durchschnittlichen Quartalsergebnis. Nach dem 15-Jahres-Tief im ersten Quartal 2016 sei die Leerstandsrate im Laufe des zweiten Quartals 2016 um 36 Prozent auf 6,2 Prozent gestiegen.

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Die Mieten seien in lokaler Währung seit neun Monaten unverändert – auf Jahressicht hätten sie indes um 7,7 Prozent zugelegt. Sie betragen laut Knight Frank aktuell 75 Euro pro Quadratmeter und Monat, wobei die mietfreien Zeiten bei einem Zehn-Jahresvertrag nach wie vor zwischen 18 und 21 Monaten liegen.

Das Investmentvolumen in der City habe sich im zweiten Quartal 2016 gegenüber dem vorherigen Quartal mehr als verdoppelt. Es summiert sich auf 2,58 Milliarden Pfund und übertreffe den langjährigen Quartalsschnitt um 38 Prozent. (kl)

Foto: Shutterstock

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