IVD: Bauzahlen decken nur die Hälfte des Neubaubedarfs

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamts insgesamt 247.700 Wohnungen fertiggestellt. Dies deckt nur knapp die Hälfte des jährlichen Bedarfs, so der Immobilienverband IVD.

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Nach einer aktuellen Studie im Auftrag des IVD ist jährlich der Bau von rund 500.000 neuen Wohneineiten vonnöten.

Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen stieg im vergangenen Jahr 2015 lediglich um ein Prozent auf 247.700 Einheiten. Zu wenig, um den Wohnraumbedarf der sich unter anderem aus der Flüchtlingskrise ergeben hat zeitnah zu decken, warnt der Immobilienverband IVD.

Eine Studie von Professor Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg im Auftrag des IVD ergebe, dass bis zum Jahr 2020 jährlich gut 494.000 Wohnungen gebaut werden müssten, um dem Bedarf gerecht zu werden.

Positiver Trend bei den Genehmigungszahlen

„Ein positiver Trend zeichnet sich ab, aber das Neubauvolumen reicht vorne und hinten noch nicht, um den tatsächlichen Bedarf zu decken. Das gilt insbesondere für die deutschen Ballungszentren. Es bleibt noch sehr viel zu tun, um dem Problem der Wohnraumknappheit effektiv zu begegnen“, sagt Sun Jensch, Bundesgeschäftsführerin des IVD.

„Ein leicht positives Signal ist hingegen, dass das Verhältnis der Fertigstellungen zu den durchschnittlichen Baugenehmigungen unter Annahme einer durchschnittlichen Bauzeit von 18 Monaten auf 89,7 Prozent gestiegen ist. Bundesweit liegen damit die tatsächlichen Baufertigstellungen gut zehn Prozent hinter den üblichen Baufertigstellungen zurück. In den letzten zehn Jahren waren oft bis zu 20 Prozent Ausfälle erkennbar. Hier ist der Druck am Wohnungsmarkt spürbar und spiegelt sich im raschen Fertigstellungszeitraum wieder. 2015 wurden bundesweit auch rund 309.000 Wohnungen neu genehmigt. Das sind 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr“, so Jensch weiter.

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Der IVD appelliert an die Politik, die vom Bündnis für Wohnen beschlossenen Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsneubaus weiter zügig umzusetzen und dringend benötigte Investitionen in den Wohnungsbau nicht durch vermieterfeindliche Gesetzgebungen zu verhindern. (bk)

Foto: Shutterstock

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