München und Stuttgart mit schnellerem Mietpreis- als Kaufpreiswachstum

Das hohe Mietpreiswachstum des letzten Jahres hat sich auch im ersten Halbjahr 2017 in den meisten der acht von Jones Lang LaSalle untersuchten Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig) fortgesetzt. Auf Jahressicht beträgt das gemittelte Plus rund sieben Prozent.

Stuttgart: Das Fondsmanagement des offenen Immobilienfonds Grundbesitz Fokus Deutschland kaufte dort kürzlich ein Objekt.
Stuttgart: In der Landeshauptstadt klettern die Mieten schneller als die Kaufpreise.

Über alle untersuchten Städte hinweg notieren die angebotenen Kaufpreise auf Jahressicht mit knapp plus acht Prozent nur noch geringfügig höhere Zuwachsraten als die Mietpreise. Seit 2004 stiegen die Kaufpreise damit zwischen zehn Prozent in Leipzig und 129 Prozent in Berlin.

Mietmärkte im beschleunigten Preiszyklus 

Den höchsten Anstieg bei den angebotenen Mietpreisen im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres verzeichnete Berlin mit einem Zuwachs von rund 13 Prozent, gefolgt von München (11 Prozent). In Stuttgart und Köln steigen die Mieten um acht beziehungsweise neun Prozent, in Düsseldorf und Leipzig um sechs Prozent. Einen deutlich geringeren Zuwachs zeigte Frankfurt (3 Prozent). Nahezu unverändert die angebotenen Mietpreise in Hamburg. Nachdem es 2014 und 2015 noch nach einer leichten Beruhigung der stark steigenden Mietpreise ausgesehen hatte, stellen sich 2016 und 2017 vor allem in Berlin und München neue Höchstwerte bei der Mietentwicklung ein.

Weiter steigende Nachfrage auf den Mietmärkten 

„Trotz leicht steigender Fertigstellungszahlen und einer anziehenden Mietregulierung legt die Teuerungsrate der Angebote vor allem in diesen beiden Metropolen noch zu“, kommentiert Roman Heidrich, Team Leader Residential Valuation Advisory JLL Berlin. Und weiter: „Selbst wenn die hohen Bevölkerungszuwächse der letzten beiden Jahre sich nicht wiederholen sollten, spricht bei anhaltendem Wirtschaftswachstum alles für eine Fortsetzung der internationalen Arbeitsmigration nach Deutschland und damit mittelfristig für eine weiter steigende Nachfrage auf den Mietmärkten der wirtschaftsstärksten deutschen Metropolen.“

Höhere Angebots-Kaufpreise für Eigentumswohnungen

Auf Jahressicht verteuerten sich die Angebots-Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Berlin mit knapp 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum am stärksten. Zweistellig bilanziert auch der Eigentumswohnungsmarkt in Düsseldorf mit plus zehn Prozent. Hamburg, Frankfurt, Leipzig und Köln verzeichnen einen Anstieg zwischen sieben und neun Prozent. Unterhalb des jeweiligen Mietpreisanstiegs notieren mit plus fünf Prozent beziehungsweise plus drei Prozent München und Stuttgart.

Mietwachstum in Hamburg weniger stark

„Durch den stärkeren Anstieg der Mieten bei gleichzeitig geringerem Wachstum der Kaufpreise fallen die Entwicklungsraten des Eigentums- und des Mietsegments in einigen Städten beinahe gleich hoch aus. Nur in Hamburg und Frankfurt übertrifft der Anstieg der Kaufpreise weiterhin die Mietentwicklung. Hier ziehen die Mieten aktuell weniger stark an als in den anderen Großstädten, teilweise zurückzuführen auf die zuletzt angestiegene Bautätigkeit im Mietwohnungsbau. Dennoch bleiben die Wachstumsraten auch auf den Märkten für Eigentumswohnungen weiterhin hoch“, so Sebastian Grimm, Team Leader Residential Valuation Advisory JLL Frankfurt. (fm)

Foto: Shutterstock

 

 

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