Baukindergeld: Dieser Kaufpreisanteil kann finanziert werden

Das Baukindergeld für Familien kommt. Immobilienscout24 hat analysiert, welcher Anteil des Hauspreises im Schnitt in welchem Bundesland durch die Förderung finanziert werden kann.

Familien können künftig zehn Jahre lang Baukindergeld erhalten, sofern bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschritten werden.

Das Baukindergeld kann demnächst beantragt werden, rückwirkend ab 1. Januar 2018. Die Baukindergeld-Analyse von Immobilienscout24 stellt dar, wie hoch der Fördergeldanteil am Kaufpreis je Bundesland ist und zeigt die Unterschiede zwischen den Ländern.

Zugrunde gelegt wurde eine Familie mit zwei Kindern sowie der klassische Familientraum: ein Neubau-Einfamilienhaus, Baujahr ab 2016, mit fünf Zimmern sowie 140 Quadratmetern Wohnfläche und 600 Quadratmetern Grundstücksfläche.

Nach den Ergebnissen der Untersuchung stellt das Baukindergeld beim Erwerb eines Neubauhauses in Sachsen-Anhalt einen Anteil von 13 Prozent des Kaufpreises, in Nordrhein-Westfalen sind es sechs Prozent, in Hamburg sogar nur vier Prozent. Der Grund liege in den unterschiedlichen Hauspreisen.

Die Höhe des Baukindergeldes ist bundesweit einheitlich, aber die Hauspreise variieren stark. In Hamburg müssen Familien für das Beispielhaus im Durchschnitt 638.871 Euro zahlen, in Sachsen-Anhalt sind es nur 180.616 Euro.

Effekt in den Metropolen am geringsten

Neben Sachsen-Anhalt sind die Effekte des Baukindergeldes beim Hauskauf in Thüringen (zwölf Prozent bei Durchschnittspreisen von 202.267 Euro) und Brandenburg (elf Prozent bei 211.630 Euro) am größten.

Am unteren Ende der Skala stehen die Stadtstaaten Hamburg (vier Prozent bei 638.871 Euro), Berlin (fünf Prozent bei 504.649 Euro) und Bremen (sechs Prozent bei 406.331 Euro). Doch auch Flächenländer wie Baden-Württemberg (434.570 Euro) und Nordrhein-Westfalen (372.650 Euro) haben laut Immobilienscout24 jeweils nur sechs Prozent Preiseffekt durch das Baukindergeld.

Förderung in Bayern ist höher

Bayern legt mit dem Baukindergeld Plus und der bayerischen Eigenheimzulage eine Schippe obendrauf, sodass das Förderpaket einen Effekt von zehn Prozent ausmacht, bei Durchschnittspreisen von 381.375 Euro.

Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmobilienScout24, kommentiert: „Familien profitieren sehr unterschiedlich. Interessant wird die Entwicklung in den Grenzregionen sein. Lebt eine Familie in Baden-Württemberg nahe der Grenze zu Bayern, kann es die Familienkasse deutlich entlasten, wenn das Haus in Bayern gekauft wird. Ebenso sind die Effekte in den Stadtstaaten, sowie allgemein in den Metropolen gering und Familien sollten sich das Umland ansehen. So kann das Baukindergeld aus innerstädtischen Mietern Hauseigentümer im Vorort machen, wenn man es gut durchrechnet und sein passendes Objekt findet.“

Die Errechnung des Prozentwertes erfolgte anhand der Durchschnittspreise für Neubauhäuser im ersten Halbjahr 2018 und dem angekündigten Baukindergeld nach zehn Jahren bei zwei Kindern: 40.000 Euro in Bayern inklusive Baukindergeld Plus und bayerischer Eigenheimzulage, 24.000 Euro in allen anderen Bundesländern. (bk)

Foto: Shutterstock

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