Wohnraummangel: Es geht längst um mehr als Großstädte

So koste selbst „in der Reihe“ ein neues Eigenheim in München 1,1 Millionen Euro und in Starnberg 1,15 Millionen Euro. In knapp einem Drittel der Metropolen ab einer halben Million Einwohner rangierten sie aber immer noch im Bereich bis zu 350.000 Euro.

Ähnliche regionale Unterschiede gibt es laut LBS-Analyse bei gebrauchten Reihenhäusern – im Schnitt mit einem Preisvorteil gegenüber Neubauten von rund 15 Prozent. „Vereinzelt sind sie aber lagebedingt sogar genauso teuer wie Neubauten wie am Beispiel Frankfurt am Main zu sehen“, so Guthmann.

Eigentumswohnungen liegen im Trend

Bei neuen Eigentumswohnungen registrieren die LBS-Experten überall merklich gestiegene Preise, insbesondere auch an touristisch interessanten Orten, in Ballungsräumen und Universitätsstädten.

Hier erreicht laut LBS-Preisspiegel Gräfelfing mit 8.500 Euro pro Quadratmeter den Spitzenwert, gefolgt von Starnberg (8.350 Euro). Weit vor Frankfurt, Stuttgart (6.500 Euro bzw. 6.700 Euro) und Hamburg (5.100 Euro) finden sich u. a. Planegg (8.200 Euro) und Grünwald (8.000 Euro).

Bei den Halbmillionenstädten liegen die Quadratmeterpreise in Dortmund, Dresden und Bremen im Bereich von 3.500 Euro oder sogar darunter.

Bei gebrauchten Eigentumswohnungen stellen die LBS-Experten gleichfalls eine zunehmende Nachfrage und steigende Preise fest – im Schnitt um 4,9 Prozent. Allerdings ist der Preisunterschied zu einem Neubau (mit meist höherem Standard) unverändert groß.

Derzeit betrage der Abschlag für gebrauchtes Stockwerkseigentum im Vergleich zu Neubauten im Durchschnitt immer noch rund 36,3 Prozent.

Bauland bleibt Engpassfaktor Nummer eins

Bauland bleibt nach Experten-Einschätzung der Engpassfaktor Nummer Eins auf dem Immobilienmarkt. Spitzenpreise werden in süd- und süd-westdeutschen Großstädten wie München (2.300 Euro) samt einigen Umlandgemeinden, Stuttgart (1.400 Euro) oder Düsseldorf (770 Euro) registriert.

Laut LBS-Preisspiegel ist in vielen Mittelstädten und in mancher Großstadt (Bremerhaven, Cottbus und Salzgitter) Bauland auch für rund 100 Euro pro Quadratmeter oder sogar darunter am Markt.

Der Markt wächst, solange der Bau schnell erfolgt

Für die weitere Entwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt insgesamt wird es nach Einschätzung der LBS-Experten vor allem darauf ankommen, dass die Ausweitung des Wohnungsangebots zügig vorankommt.

„Trotz aller Bemühungen um Nachverdichtung und Nutzung vorhandener Brachen – ohne die Ausweisung neuen Baulands wird es nicht gelingen, die Bodenpreise einzudämmen und preiswerten Wohnraum zu errichten“, so Guthmann abschließend.

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