Exit-Strategie oder das Warten auf „Cashing Bull“

Dabei geben dramatische Strukturprobleme und hohe Arbeitslosigkeit den USA die Generalabsolution für eine anhaltende Liquiditäts-Party. Dass sie damit neue Anlageblasen vor allem bei Sachkapital fördern, nehmen sie bewusst, wenn nicht sogar gerne in Kauf, denn steigende Vermögenspreise erhöhen die gesamtwirtschaftliche Kreditwürdigkeit und Kaufkraft.

Eine betriebene Asset-Inflation ist zudem der Power Dimmer, der die überbordende Staatsverschuldung in weniger grellem Licht erscheinen lässt. Über die Globalisierung werden schließlich auch wir in Sippenhaft genommen, wir sind „brothers in arms“ oder besser gesagt brothers in bubbles. Insgesamt geht es somit nicht mehr darum, ob wir eine Blase bekommen, sondern wie stark sie ausfallen wird.

Ein frommer Weihnachtswunsch ist an dieser Stelle, dass es nach einer Weltwirtschaftserholung zügig zu einem Pittsburg-II-Kongress kommt, auf dem zwar auch getanzt werden darf, aber insbesondere Euroland seine frohe Stabilitätsbotschaft deutlich vermittelt und eine klare Exit-Strategie zur Begrenzung der Blasenprobleme global durchsetzt.

Bis dahin werden aber die Bäume noch einmal grün und vielleicht ihre Blätter erneut verlieren. In der Zwischenzeit sollten wir als Anleger unsere eigene Exit-Strategie wählen: Wir sollten die Liquiditätswelle reiten und breit und langfristig in Sachwerte investieren. Auch aus Inflationsschutz kommt die Zeit von Immobilien, Aktien, Rohstoffen und Edelmetallen.

Robert Halver leitet die Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Mit Wertpapieranalyse und Anlagestrategien beschäftigt er sich seit Abschluss seines betriebswirtschaftlichen Studiums 1990. Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernseh- und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie durch Fachpublikationen präsent.

Weitere Kolumnen von Robert Halver:

Der richtige Umgang mit Blasenproblemen

Staatsverschuldung – Nie war sie so wertvoll wie heute!

Foto: Baader Bank

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