M&G nimmt Unternehmensanleihen ins Visier

Die britische Fondsgesellschaft M&G sieht große Anlagechancen bei hochwertigen Corporate Bonds: „Eine exzellente Gelegenheit, zu niedrigen Kursen in Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating zu investieren“, rät Fondsmanager Stefan Isaacs.

bilanz2Nach den Marktturbulenzen im August sind Bonds mit guter Bonität demnach ein Schnäppchen, solange es in den westlichen Ländern nicht zu einer Rezession kommt. Isaacs, Lenker des M&G European Corporate Bond Fund, analysiert, dass „die meisten Nicht-Finanz-Unternehmen sehr gut aufgestellt sind und nach wie vor solide Bilanzen aufweisen“.

Die Spreads von Anleihen, die von Unternehmen außerhalb des Finanzsektors mit guter Bonitätsbewertung begeben wurden, sind außergewöhnlich hoch. Zwischen 1999 und 2008 lagen die Spreads laut einer Untersuchung der Investmentbank Citigroup insgesamt weniger als dreißig Tage über diesem Level.

„Ein derart ausgeprägter Spread impliziert, dass jedes siebte Unternehmen mit guter Bonitätsbewertung in den nächsten fünf Jahren nicht in der Lage sein wird, seine Anleihen zu tilgen – eine extrem pessimistische Einschätzung“, erklärt Isaacs.

Isaacs nennt als aussichtsreiche Beispiele Henkel mit „BBB“-Rating und 5,4 Prozent Rendite sowie Virgin Media mit „BBB-“ und 6,1 Prozent Rendite: „Die eigentlichen Probleme bestehen nach wie vor am Staatsanleihemarkt sowie am Markt für Anleihen von Finanzunternehmen. Wir meiden diese beiden Bereiche bei M&G schon seit geraumer Zeit.“

Auch die gesellschaftliche Bedeutung von Unternehmensanleihen führt Isaacs an: „Wo ich mit einer Anlage Unternehmen mit einer gesunden Kapitalstruktur unterstützen kann, das heisst Firmen mit ordentlichen Gewinnaussichten, guter Liquidität und begrenztem Refinanzierungsrisiko, werde ich das wohl auch weiterhin tun.“ Eine weitere Abwärtsspirale oder politische Fehler will Isaacs allerdings nicht ausschließen. (mr)

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