Das Ende der goldenen Zeiten?

Da das Ende von solchen Zyklen bzw. Blasen letztlich weniger spektakulär verläuft als viele glauben, sind Anleger versucht ihre Positionen zu halten oder sogar noch große Positionen aufzubauen. Erst nach Monaten von zähen Verlusten wird dann aufgegeben. Gold bietet derzeit exzellente Tradingchancen. Als Investitionsobjekt hat Gold meiner Meinung nach allerdings ausgedient.

Dafür gibt es drei Gründe. Der erste ist die angeschlagene technische Verfassung des Metalls. Der zweite ist rein zyklischer Natur. Gold bewegt sich in langen Zyklen und der jetzige sollte 2012/13 spätestens aber 2014/15 zu Ende gehen. Viel wichtiger sind aber wohl die Parallelen zur letzten Goldblase.

Die 70er Jahre waren geprägt von hoher Inflation und schwierigen ökonomischen Bedingungen. Das gesamte wirtschaftliche Umfeld ist im Großen und Ganzen ähnlich. Ein entscheidender Unterschied ist jedoch die Inflation und Inflationserwartung. Nach 2008 wurden die Märkte, wie im Prinzip auch heute noch, mit sehr viel Liquidität versorgt. Nicht zuletzt diese Geldschwemme und wirtschaftliche Unsicherheit haben Gold in die Höhe getrieben.

Die Angst vor übermäßiger Inflation bei einem immer stärker abwertenden Dollar ließ quasi nur eine Schlussfolgerung zu: Gold kaufen. Jetzt stellt sich heraus, dass die Inflation moderat geblieben ist und wohl auch weiterhin moderat bleiben wird, dass die Wirtschaft stärker ist als erwartet, was wiederum mittelfristig zum Ende der Dollarabwertung führen wird und langfristig zu steigenden Zinsen und weiter aufwertendem Dollar.

Das Argument Inflationsschutz verliert an Kraft. Die Angst vor dem ganz großen Schuldenkollaps ist zunächst gebannt. Die Wirtschaft wächst wieder und die USA sind doch nicht so marode und am Ende wie erwartet. Vor allem die gute Verfassung der Wirtschaft bedeutet steigende Risikoaffinität. Bereits jetzt beginnt die Flucht aus sicheren Anlagen. Das betrifft nicht nur Gold, sondern auch vor allem Staatsanleihen. Hier zeichnet sich ebenfalls ein Trendwechsel ab. Die Kurse fallen, die Zinsen steigen. All diese fundamentalen Gründe sind bereits gut in den Charts zu erkennen. Der Geschichte von Gold als Fluchtwährung wird gerade nach und nach jegliche Grundlage entzogen.

Damit komme ich zum wichtigsten Punkt: Wie kann man als Anleger von dieser Situation profitieren? Zunächst möchte ich noch einmal betonen, dass keine übermäßige Hast notwendig ist. Ist die Trendumkehr bei Gold nachhaltig, bedeutet das dennoch nicht das schnelle Geld mit Shortpositionen. Der Preisverfall dürfte sich Jahre hinziehen. Auf Sicht einiger Wochen bis Monate gibt es zwei Szenarien.

Seite drei: Zwei Szenarien bei der Trendumkehr

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