Schroders: Japans Aktien im Aufwärtstrend

Unmittelbar nach dem Erdbeben richtete die japanische Regierung Notquartiere ein, die als zentrale Anlaufstelle für die Zusammenarbeit mit staatlichen Organen und örtlichen Behörden sowie zur Erleichterung der Rettungsarbeiten fungierten. Im Juni wurde ein Gesetz zur Förderung eines reibungslosen und zügigen Wiederaufbauprozesses erarbeitet. Obwohl das Land nach wie vor unter Sparzwängen leidet, hat die Regierung ihre Ausgaben für den Wiederaufbau effektiv verteilt und bis dato drei Zusatzhaushalte durchgesetzt. Dies hat den Aktienmarkt leicht gestützt und trägt zur wirtschaftlichen Erholung des Landes bei.

Japan BurgDennoch wurde die Regierung in den Medien vielfach für eine schlechte Koordination und verzögerte Reaktion kritisiert. Kein Politiker würde Herrn Noda um seine Position beneiden. Denndieser ringt zurzeit um die Durchsetzung von Steuererhöhungen, um die finanzielle Stabilität seines Landes wieder herzustellen.Gleichzeitig muss er den Wiederaufbau bewältigen. Es ist ermutigend, dass sich die Menschen in den betroffenen Gebieten, deren Durchhaltevermögen wir im vergangenen Jahr bewundert haben, auf den Wiederaufbau ihres Lebens konzentrieren, anstatt auf staatliche Hilfe zu warten.

Nach dem Erdbeben bestand die langfristig größte Sorge für den Aktienmarkt und die Wirtschaft in einer massiven Belastung der Ertragskraft der japanischen Unternehmen. Diese Sorge hat sich zum Glück jedoch nicht bestätigt. Stattdessen haben sich die Unternehmensgewinne über das Jahr deutlich erholt und dürften dies auch noch weiterhin tun. Japans Unternehmen setzen ihren Aufstieg fort, weil sie weiterhin historisch hohe freie Cashflows erwirtschaften und die Umsätze nach dem Unglück schlagartig wieder angezogen haben.

Vor dem Erdbeben führten die steigenden Energiekosten, der hartnäckig starke Yen und höhere Steuern zu einer kontinuierlichen Produktionsabwanderung ins Ausland. Durch die Katastrophe hat sich dieser Trend beschleunigt, so dass der Fertigungssektor in Japan unserer Meinung nach weitere Stellen verlieren wird. Toyota, Honda und Nissan dürften binnen zwei Jahren über 70 Prozent ihrer Fahrzeuge außerhalb Japans produzieren.

Seite 3: Verbraucher und Aktien top

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