AGI erwartet Zinssenkungen

Die EZB wird die Inflationsrate in Europa erhöhen wollen. Das prognostiziert Franck Dixmier, CIO Fixed Income Europe bei der Fondsgesellschaft Allianz Global Investors. Dazu wird die Zentralbank seiner Ansicht nach die Zinsen weiter senken, aber kein direktes Aufkaufprogramm für Staatsanleihen starten.

„Die Europäische Zentralbank (EZB) hat deutlich gemacht, dass sie trotz des jüngsten leichten Anstiegs nach wie vor mit der niedrigen Inflationsrate unzufrieden ist. Zudem verweist sie auf den seit Mitte 2012 erstarkenden Außenwert des Euro. Da eine Zinssenkung diesen Trend stoppen könnte, gehen wir davon aus, dass die EZB noch im Juni eine Zinssenkung in Höhe von zehn bis 15 Basispunkten sowie einen negativen Einlagenzins von minus fünf oder minus zehn Basispunkten ankündigen wird. Der Zinskorridor kann sich also leicht einengen“, lautet die Dixmiers Analyse.

„Kein Quantitative Easing“

Mit einem Aufkaufprogramm für Staatsanleihen (Quantitative Easing) rechnet Dixmier dagegen nicht, sofern die Inflationserwartungen stabil bleiben. Das gilt seiner Meinung nach auch für verbriefte Unternehmenstitel: „Dass die EZB private Papiere wie ABS aufkauft, scheint aufgrund der Enge des Marktes ebenfalls unwahrscheinlich. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass die EZB bereits in den kommenden Monaten die Sterilisierung der Käufe aus dem Securities Market Programme (SMP) stoppt.“ Davon würden laut dem Allianz-GI-Experten jedoch nur kurzfristige Liquiditätseffekte ausgehen, da Banken weiterhin vollen Zugang zu unbegrenzter EZB-Liquidität hätten.

Der Ausgang der Wahlen zum EU-Parlament Ende Mai sollte keinen Einfluss auf die Geldpolitik der EZB haben, so Dixmier: „Mehr denn je gilt somit für die für die Geldpolitik der EZB: Noch länger locker.“ (mr)

Foto: Shutterstock

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