Daiwa: Japan braucht öffentliche Investitionen

Japans Wirtschaft scheint trotz Hilfsmaßnahmen bislang eher langsam in Schwung zu kommen. „Um aus der Deflationsspirale herauszukommen, ist es wichtig, die Nachfrageseite der Wirtschaft zu stimulieren“, empfiehlt Masashi Kamohara, Portfoliomanager bei der japanischen Fondsgesellschaft Daiwa SB Investments.

Die japanische Regierung werde deshalb die wachsenden Steuererträge aus der Anhebung der Mehrwertsteuer dazu nutzen, Ausgaben für öffentliche Bauvorhaben zu tätigen, so der Experte: „Nach Jahren des Rückgangs haben die schwindenden öffentlichen Arbeiten dazu geführt, dass die Infrastruktur in Japan stark veraltet ist und Facharbeiter im Bau rar geworden sind. Die Olympischen Sommerspiele in Tokio 2020 sind bereits als der vierte Pfeil bezeichnet worden, weil sie Hand in Hand mit vielen weiteren Zielen der Abenomics für das Jahr 2020 gehen, besonders bei den Bauvorhaben.“

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Investitionen für öffentliche Vorhaben legen zu

Positiv sieht Kamohara aktuell die anziehende Inflationsrate, die steigenden Löhne, die sinkende Arbeitslosigkeit sowie die wachsenden Unternehmenasgewinne. Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch ein Lockern der Währung Yen (der erste Pfeil), flexible steuerliche Anreize (zweiter Pfeil) und Maßnahmen, die zu privaten Investitionen ermutigen (dritter Pfeil).

Der Fondsmanager erwartet auch eine Verringerung der Unternehmenssteuer von 38 auf 35 Prozent sowie sinkende Sozialausgaben.

Fondsmanager: Ausblick für Japan erfreulich

Zusammengefasst: „Der Ausblick für Japan ist erfreulich. Ob die Abenomics letztendlich erfolgreich sein werden, hängt sehr stark davon ab, ob Premierminister Shinzo Abe die Doppelwahlen zum japanischen Unter- und Oberhaus 2016 gewinnen kann. Die japanische Öffentlichkeit setzt nach wie vor hohe Erwartungen in einen Umschwung der Wirtschaft. Wir sehen Abes Anliegen durch weitere Währungslockerungen der Bank of Japan ebenso gefördert wie dadurch, dass japanische Betriebe die Früchte ihrer wachsenden Unternehmensgewinne mit ihren Mitarbeitern in Form von höheren Grundlöhnen teilen.“

Kamohara leitet den rund 2,7 Milliarden Euro schweren Aktienfonds Daiwa SBI Japan Equity Fundamental Active, der seit Dezember 2013 auch in einer Euro-Tranche zu haben ist. (mr)

Foto: Shutterstock

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