Asiatische Bonds bieten gute Chancen

Auf der Suche nach auskömmlichen Renditen blicken viele Investoren immer wieder auf Asien. Hier gibt ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis.

Teresa Kong sieht gute Chancen bei asiatischen High-Yield-Bonds.
Teresa Kong sieht gute Chancen bei asiatischen High-Yield-Bonds.

„Asiatische Hochzinsanleihen werden weiterhin attraktiv, asiatische Währungen aber volatil bleiben“, ist Teresa Kong überzeugt. Die Portfoliomanagerin des Asien-Spezialisten Matthews Asia analysiert in ihrem jüngsten Research-Bericht den Anleihen-, Zins- und Währungsmarkt der Region vor dem Hintergrund der US-Wahlen, des Brexit-Votums sowie der fortgesetzten Auflösung traditioneller Verbindungen und gibt einen Ausblick für 2017.

Zentralbanken von entscheidender Bedeutung

Eine wichtige Rolle wird nach ihrer Ansicht die fortgesetzte Lockerung der Geldmarktpolitik der Zentralbanken spielen, weil sie das Risiko einer Zunahme von Kreditausfällen verringere. Umsichtige Carry-Trade-Strategien ─ bei denen sich Anleger unterschiedliche Zinssätze in verschiedenen Währungen zu Nutze machten ─, zu denen asiatische Hochzinsanleihen gehörten, würden wahrscheinlich attraktiv bleiben. Daran habe auch die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten nichts geändert, weil sie nur einen geringen Einfluss auf die Geldmarktpolitik in Asien habe.

Es sei auch unwahrscheinlich, dass die Zinsen in Asien steigen. „Tatsächlich haben die meisten Länder Asiens zuletzt fallende Zinsen erlebt“, erklärt Kong. „Das ist auf sinkende Inflation aus strukturellen Gründen zurückzuführen, etwa in Indien, Indonesien, Sri Lanka und den Philippinen, auf demographische Ursachen in Taiwan und Südkorea sowie auf die langsame Erholung vom Schock fallender Rohstoffpreise in Malaysia, Neuseeland und Australien.“ Asiens Währungen würden weiterhin sehr volatil bleiben, und es werde eine breite Streuung in Bezug auf die Währungserträge geben, sagt Kong voraus. So würden die Währungen, welche die größte Abwertung in den vergangenen Jahren erfahren hatten (etwa die indische Rupie und der malaiische Ringgit) 2017 wahrscheinlich wieder aufwerten.

Starke Geschäftsmodelle sind wichtig

Kong schließt ihre Analyse mit einem Zitat von Laotse, wonach sich Dinge, die zu Extremen tendierten, in ihr Gegenteil verkehrten. Das gelte offensichtlich auch für die Entwicklungen in manchen geopolitischen Bereichen, stellt die Fondsmanagerin fest ─ sei es das Absinken der Zinsen in den negativen Bereich, die Auflösungstendenzen innerhalb der EU oder die politische Stimmung in vielen Ländern zur Abnabelung statt zur fortgesetzten Integration. In diesem Umfeld der Unsicherheit sei es aus Anlegersicht wichtig, sich auf Unternehmen mit starken Geschäftsmodellen, soliden Bilanzen und guter Unternehmensführung zu konzentrieren, erklärt Teresa Kong abschließend. (tr)

Foto: Matthews Asia

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments