China: Viel Potenzial für Investoren

Der Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft im Reich der Mitte sorgt für viel Unruhe unter den Investoren. Die langfristigen Aussichten insbesondere im Asset Management sind nach Meinung von Marktbeobachtern indes sehr gut. Gastbeitrag von Markus Strietzel, Roland Berger

Shanghai
Lujiazui Financial Center in Shanghai: Chinas Finanzindustrie gilt als langfristig attraktiv für ausländische Investoren.

Viele Investoren beobachten Chinas schwächelnde Konjunktur aktuell mit Sorge. Das BIP-Wachstum ist von 10,6 Prozent im Jahr 2010 auf knapp sieben Prozent im Jahr 2015 gesunken. Doch trotz des Rückgangs ist dies immer noch ein beachtlicher Wert. Nicht zuletzt deshalb sollten internationale Asset Manager ihren Blick weiterhin auf China richten.

Hohes Wachstumspotenzial im Asset-Management-Geschäft

Denn das chinesische Asset-Management-Geschäft verspricht in den kommenden Jahren hohes Wachstumspotenzial. Gründe hierfür sind die langfristig soliden ökonomischen Entwicklungen, die voranschreitende Marktreife, die zunehmende Marktliberalisierung und positive grenzüberschreitende Trends.

Diese Faktoren dürften das chinesische Marktvolumen für Asset Management bis 2020 von heute 4,2 auf 8,5 Billionen Dollar mehr als verdoppeln. Mehr noch, die Nachfrage globaler Investoren nach chinesischen Anlageprodukten soll zwischen 2013 und 2019 sogar um durchschnittlich 34 Prozent pro Jahr steigen und ein Volumen von 934 Milliarden Dollar erreichen.

Chinesen wollen ihr Geld verstärkt im Ausland anlegen

In diesem Zusammenhang ist auch ein neuer Trend erkennbar, der unmittelbar auf die derzeitige Niedrigzinsphase zurückzuführen ist. Angesichts der sehr niedrigen Erträge sind chinesische Investoren bereit, ihr aktuelles Portfolio zugunsten riskanterer Anlageprodukte umzuschichten. Deshalb wollen Chinesen ihr Geld verstärkt im Ausland anlegen, was für globale Asset Manager eine hervorragende Perspektive darstellt.

Es ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach ausländischen Kapitalanlagen in China bis 2019 um durchschnittlich acht Prozent pro Jahr auf über 1,5 Billionen Dollar steigen wird. Die Zahl der „Qualified Foreign Institutional Investors“, das sind ausländische Institutionen, die mit chinesischen Aktien und Anleihen handeln dürfen, ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen: Waren es 2010 gerade mal 93 internationale Institutionen, so sind es heute 279.

Seite zwei: Nachfrage nach anspruchsvolleren Anlagestrategien steigt

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