Deutsche Bank kommt bei Bafin-Prüfung glimpflich davon

Die Deutsche Bank hat eine Baustelle weniger: Die Finanzaufsicht Bafin hat mehrere Sonderprüfungen ohne weitere Konsequenzen für das Frankfurter Geldhaus beendet. Dabei ging es um den Libor-Skandal um manipulierte Referenzzinssätze, Derivategeschäfte mit der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena sowie Edelmetallgeschäfte.

Die Deutsche Bank ist im Visier der Bafin.

Die Bafin erachte es nicht als notwendig, weitergehende Maßnahmen gegen die Deutsche Bank oder frühere und gegenwärtige Mitglieder des Vorstands zu ergreifen, teilte das Frankfurter Geldhaus am Donnerstagabend mit. Damit endeten Untersuchungen, die nach Bafin-Angaben seit etwa zwei Jahren liefen.

Die Finanzaufsicht begründete den für die Bank glimpflichen Abschluss der Sonderprüfungen mit den bereits erfolgten Veränderungen bei dem Geldhaus. „Die Deutsche Bank hat wesentliche Anstrengungen unternommen“, sagte eine Bafin-Sprecherin am Donnerstag.

Die Deutsche Bank schlägt sich seit Jahren mit zahlreichen teuren Rechtsstreitigkeiten herum, die ihr auch die Bilanz im vergangenen Jahr verhagelten und für einen Rekordverlust sorgten. Einer der Co-Chefs, der vor allem in Deutschland ungeliebte Anshu Jain, musste Mitte vergangenen Jahres seinen Stuhl räumen. Es folgte der Brite John Cryan. Vieles deutet darauf hin, dass sich das Verhältnis zur Bafin nach dem Chefwechsel merklich entspannt hat.

Noch im Sommer war ein Zwischenbericht an die Öffentlichkeit gelangt, in dem die Bafin einzelne Manager massiv kritisierte – auch wenn sie den Vorständen und Mitgliedern des erweiterten Vorstands keine Beteiligung an der Manipulation vorwarf. Inzwischen haben die betroffenen Manager die Bank verlassen oder ihre Ämter abgegeben.

„Wir haben zahlreiche Schritte unternommen, um unsere Kontrollen und Prozesse sowie die Führung der Bank zu verbessern“, sagte Co-Chef John Cryan laut Mitteilung. „Alle beschlossenen Maßnahmen setzen wir zeitnah um und informieren die Aufsichtsbehörden laufend über unsere Fortschritte.“

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Vor einem Jahr hatten amerikanische und britische Behörden die Deutsche Bank im Libor-Skandal zu Strafen von 2,5 Milliarden Dollar verdonnert. Die Höhe hatten die angelsächsischen Behörden unter anderem mit mangelnder Kooperation der Bank bei der Aufklärung begründet.

Quelle: dpa-Afx/tr

Foto: Jorg Hackemann / Shutterstock.com

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