Deutsche Privatanleger missverstehen passive Investments

Der Wunsch nach individueller und persönlicher Finanzberatung

Die meisten befragten Investoren aus Deutschland (59 Prozent) sind davon überzeugt, dass sie ihre Anlageziele, einschließlich ihrer Altersvorsorge, nur mit Hilfe eines professionellen Finanzberaters erreichen können (weltweit sind es 62 Prozent). Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer wünscht sich auch ein persönliches Treffen mit ihren Beratern, um ihre eigene Finanzexpertise dadurch noch auszubauen (42 Prozent) und Produktangebote zu erhalten, die auch zu ihren persönlichen Auffassungen passen. So würden beispielsweise viele Investoren von ihren Finanzberatern gerne mehr Informationen zu sozial verantwortungsbewussten Investments erhalten. Lediglich 42 Prozent der deutschen Anleger geben an, mit ihren Beratern bereits über nachhaltige Investments gesprochen zu haben (weltweit: 51 Prozent).

Mehr denn je scheint die Rolle des Finanzberaters von entscheidender Bedeutung zu sein, damit Anleger wirklich fundierte Anlageentscheidungen treffen können. Neben der Portfolioperformance finden die Investoren bei einer persönlichen Finanzberatung folgende Kriterien besonders wichtig:
– Gut informiert zu werden, so dass man in der Lage ist, auch eigene Anlageentscheidungen zu treffen (43 Prozent).
– Klärung von Anlagezielen und die Festlegung eines Finanzplans (42 Prozent).
– Persönliche Beratung in volatilen Marktphasen (40 Prozent).

Privatanleger sind offen für neue Investmentstrategien

Angesichts komplexer und volatiler Märkte halten die meisten deutschen Investoren (68 Prozent) eine traditionelle Asset Allokation von 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen mittlerweile für überholt. Die Mehrheit der Befragten (72 Prozent) hält deshalb nach neuen Anlagestrategien Ausschau, die eine geringere Korrelation zum breiten Markt aufweisen und gleichzeitig bessere risikobereinigte Anlagechancen bieten (weltweit: 77 Prozent). Darüber hinaus setzen fast drei Viertel der Anleger (74 Prozent) bevorzugt auf Strategien, die ihnen dabei helfen, ihre Portfolios noch breiter zu diversifizieren und vor Marktschocks zu schützen (weltweit: 75 Prozent).

Den Umfrageergebnissen zufolge ist praktisch die Hälfte der deutschen Privatanleger (48 Prozent) bis dato nicht in alternativen Investments engagiert. Allerdings geben über 53 Prozent der Befragten an, mit ihrem Finanzberater bereits über diese Anlageformen gesprochen zu haben. Dieser Anteil ist im Vergleich zur Vorjahresumfrage angestiegen. So gaben 2015 lediglich 46 Prozent der Investoren aus Deutschland an, mit ihren Beratern schon einmal über alternative Anlageformen diskutiert zu haben. Dies zeigt, dass man diesem Thema aufgeschlossener gegenübersteht und die Investoren für alternative Anlagestrategien inzwischen offener sind. Nichtsdestotrotz geben 34 Prozent der deutschen Investoren an, immer noch nicht genug über alternative Anlageformen zu wissen. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass Anleger mehr Know-how benötigen, um bessere Investmententscheidungen zu treffen und ihre Portfolios dadurch verbessern zu können. (tr)

Foto: Shutterstock

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