Biotechnologie: Bakterien produzieren Rendite

Kaum eine Branche birgt ein so 
hohes Potenzial für Investoren wie Biotechnologie. Gleichzeitig zahlt sich 
aber nur ein sehr geringer Teil der Investitionen auch aus. Daher ist für Investoren schon die Auswahl von Fonds herausfordernd. Cash. gibt einen Einblick in das Segment.

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Biotechnologie-Fonds sind meist in medizinischen und pharmazeutischen Unternehmen investiert.

Wahrscheinlich sind es nicht die künstlich intelligenten Roboter, die unsere Wirtschaft und Gesellschaft in den nächsten Jahren am stärksten verändern, sondern Bakterien und Pilze. Biotechnologie-Fonds versuchen, von dieser Entwicklung zu profitieren, dabei sind sie oft auf den medizinisch-pharmazeutischen Bereich der Branche fokussiert.

Die Marktkapitalisierung und auch der Nettogewinn der europäischen und amerikanischen Biotech-Unternehmen haben 2016 im Vergleich zu 2015 zwar abgenommen, dennoch ist die Branche gewachsen. Nach einer Statistik des Unternehmerberaters EY gab es 2016 vier Prozent mehr Unternehmen als im Vorjahr und 14 Prozent mehr Angestellte. Zudem seien die Einnahmen unbenommen eines schwierigen Jahres um sieben Prozent gestiegen und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um zwölf Prozent.

Positiver Einfluss von Trump

Auch 2017 sei bisher positiv verlaufen, trotz der politischen und regulatorischen Unsicherheit. Das bestätigt Michael Sjöström, Mitgründer und CIO von Sectoral Asset Management: „Biotechnologie hat sich seit Jahresbeginn gut entwickelt. Die Treiber waren Fusionen und Übernahmen. Hinzu kam, dass die Diskussion um die Regulierung der US-Arzneimittelpreise wieder ruhiger wurde.“

Auch der Einfluss der Präsidentschaft Donald Trumps sei positiv: „Insgesamt unterstützt die Regierung Donald Trumps Innovationen, insbesondere im Gesundheitsbereich. Darüber hinaus besteht ein geringeres Risiko signifikanter politischer Änderungen für die Arzneimittelpreise„, so Sjöström.

Das sind gute Nachrichten, denn eine starke Preisregulierung gehört auch nach Ansicht von Harald Kober zu den größten Risiken für Biotech-Investoren, Kober managt den Espa Stock Biotec der Erste Asset Management.

Unsicherheit schadet Branche

„Die größten Risiken für Biotech-Investoren sind ein Rückgang im verfügbaren Risikokapital eine strenge Preisregulierung, eine Kürzung der Medikamenten-preise sowie eine schwache Forschungspipeline, die wenig neue Medikamente und Therapien bedeutet“, so Kober.

Doch könnte Trump der Branche und damit auch Investoren mit der Unsicherheit schaden, die von seinem Regierungsstil ausgeht. „Sollte sich das Markt- und Börsenumfeld generell verschlechtern und die Risikoaversion zunehmen, wird es für Biotechnologie-Gesellschaften schwieriger, Kapital aufzunehmen, was jedoch dringend für Forschung und Entwicklung benötigt wird“, sagt Ivo Staijen Portfoliomanager des HBM Global Biotechnology Funds bei der HBM Partners AG.

Seite zwei: Pro und Kontra Biotechnologie

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