Frontier Markets: Diese Regionen sind für Anleger interessant

Frontier Märkte sind zwar noch instabiler als Schwellenmärkte, dennoch fehlen sie zu unrecht im Portfolio vieler Anleger. Warum es sich lohnt, auf Aktien und Anleihen aus Frontier Märkten zu setzen und welche Regionen besonders vielversprechend sind:

Claudia Calich, Managerin des M&G Emerging Market Bond Fund.
Claudia Calich: „Frontier Markets können Investoren deutlich höhere Renditechancen eröffnen, die zudem mit dem Gesamtmarkt kaum korrelieren – eine umfassende Due Dilligence aller Anleihechancen und -risiken vorausgesetzt.“

Frontier Markets, deren wirtschaftliche Entwicklung noch unterhalb der der Schwellenländer liegt, spielen in den Portfolios der meisten Anleger eine untergeordnete Rolle.
Politische und finanzielle Risiken sind oft groß – doch manche dieser Länder würden ihre ganz eigene Erfolgsstory entwickeln, die auch für Anleger spannend sein könne, sagt Claudia Calich, Managerin des M&G Emerging Market Bond Fund.

Erholung in Ägypten

Etwa in Afrika: Dort seien vor allem Ägypten und Nigeria interessant. „Ägypten ist ein gutes Beispiel für eine aufstrebende Marktwirtschaft, die die Phase der Stabilisierung schon überwunden hat und sich jetzt im Aufschwung befindet“, sagt Calich.

Anzeichen dafür seien in Ägypten Erholungssignale, wie eine aufwertende Währung und sinkende Inflationserwartungen. Eine geringe Inflation erhöhe zudem die real erzielbaren Renditen für Investoren und erlaube es der Notenbank, die Zinsen zugunsten der Privatwirtschaft niedrig zu halten.

„Ägypten macht Fortschritte im Reformprozess, die Inflation sinkt, der Tourismus kehrt zurück und die Wachstumsprognose für dieses und nächstes Jahr liegt bei jeweils mehr als vier Prozent“, so Calich. Für ihren Fonds habe sie sowohl in Staatsanleihen in ägyptischen Pfund als auch in harter Währung investiert.

Ölmarkt unterstützt Nigeria

Südlich der Sahara falle besonders Nigeria positiv auf. „Im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern ist die Verschuldung niedrig“, sagt Calich.

„Die Wirtschaft ist unterstützt durch den stärkeren Ölmarkt weiter aus der Rezession herausgekommen. Banken haben notleidende Aktiva, vor allem im Ölsektor, restrukturiert und können sich jetzt wieder auf die Qualität ihrer Kreditbücher und ihre Rentabilität konzentrieren. Außerdem hat sich die Liquidität der nigerianischen Währung Naira verbessert.“

Allerdings müsse man die wirtschaftliche Erholung genau beobachten; auch weil Nigeria eines der niedrigsten Steueraufkommen in Afrika habe.

Daneben seien Anleihen der Elfenbeinküste sowie aus Senegal und Ghana interessant.

Chancen in Frontier Märkten

„Frontier Markets können Investoren deutlich höhere Renditechancen eröffnen, die zudem mit dem Gesamtmarkt kaum korrelieren – eine umfassende Due Dilligence aller Anleihechancen und -risiken vorausgesetzt“, so Calich.

Häufig wiesen diese jungen Anlagemärkte noch keine oder nur eine begrenzte Erfolgsbilanz auf, da bislang kaum Anleihen fällig geworden seien. Für dieses spezielle Risiko böten Frontier Markets aber oft einen höheren Renditeausgleich als bereits etablierte Schwellenländer.

Foto: M&G

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