„Die 2020er werden das chaotischste Jahrzehnt der Weltgeschichte“

Deutschland darf in Europa „nicht weiter an der Seitenlinie stehen“, forderte Gabriel. Das nütze auch uns, denn wir könnten nur Exportweltmeister bleiben, wenn es unseren Handelspartnern gut geht.

Karl-Theodor Guttenberg auf dem Lupus alpha Investmentfokus 2019
Karl-Theodor Guttenberg: „Andere Länder sind schneller als wir und werden uns gegen die Wand drücken.“

„Wir müssen unsere Werte hochhalten, aber wir dürfen auch nicht verschweigen, dass wir Interessen haben“, sagte Gabriel und kritisierte damit, dass Deutschland sich, aus wirtschaftlichen Gründen, zwar kritisch gegenüber der Türkei äußere, nicht aber gegenüber China.

Politisch ging es mit der Diskussion zwischen Jeroen Dijsselbloem (ehemaliger niederländischen Finanzminister und ehemaliger Präsident der Euro-Gruppe) und Karl-Theodor zu Guttenberg (Bundesminister für Wirtschaft und Technologie a. D. sowie Gründer und Chairman von Spitzberg Partners, New York) über die Zukunft Europas weiter.

Gelähmt von Populismus

Während sich Dijsselbloem zum Thema Handel und Wettbewerbsfähigkeit optimistisch zeigte, „Ich glaube an kleinere Schritte“, und dafür warb, in Verhandlungen Kompromisse zu akzeptieren, sagte Guttenberg: „Wir brauchen große Bewegungen, keine kleinen Schritte. Andere Länder sind schneller als wir und werden uns gegen die Wand drücken.“

Einig waren sie sich darüber, dass US-Präsident Trump nicht bestimmen darf, mit wem Europa handelt. Zudem warnten sie vor Populismus. „Viele Länder sind, wie auch Deutschland, getrieben von der Angst vor Populisten, doch wir dürfen uns von dieser Angst nicht lähmen lassen“, sagte Dijsselbloem. Und Guttenberg fügte hinzu: „Wir sind kein Europa der Gleichen, von dieser romantischen Vorstellung müssen wir uns verabschieden. Wir sollten die Unterschiede stattdessen als Chance begreifen.“

Seite drei: Darum kommt es zum „Great Reset“

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