Studie: Verpasste Chancen im Wertpapiergeschäft

Banken und Sparkassen zeigen zu wenig Engagement, um ihre Kunden für Wertpapiere zu interessieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der auf Finanzdienstleister spezialisierten Managementberatung Investors Marketing (IM), für die mehr als 2.000 Privatkunden befragt wurden.

37 Prozent aller Befragten würden sich zuerst an ihre Hausbank wenden, wenn es um Wertpapieranlagen geht.

Demnach gaben 47 Prozent der Befragten ohne Wertpapiere an, sie seien noch nie von ihrer Hausbank auf Wertpapiere angesprochen worden. Die zunehmende Regulatorik, die eine Wertpapierberatung für die breite Masse an Retailkunden kaum mehr profitabel erscheinen lässt, reicht nach Einschätzung von IM als Erklärung hierfür nicht aus, denn auch 24 Prozent der Kunden mit Wertpapieren gaben an, noch nie aktiv auf Anlagen in Aktien und Anleihen angesprochen worden zu sein.

37 Prozent aller Befragten würden sich laut Studie zuerst an ihre Hausbank wenden, wenn es um Wertpapieranlagen geht. Bei der Einschätzung von deren Kompetenz gibt es allerdings signifikante Unterschiede: Während von den Wertpapierbesitzern 34 Prozent überzeugt sind, ihre Hausbank könne sie zu Wertpapieren kompetent beraten, sind es bei den Befragten ohne Wertpapiere nur 28 Prozent.

Robo Advisor könnten profitieren

„Wenn Banken und Sparkassen zukünftig im Wertpapiergeschäft eine Rolle spielen wollen, um die einbrechenden Zinsüberschüsse auszugleichen, müssen sie aktiver auf ihre Kunden zugehen“, sagte IM-Vorstand Thomas Wollmann. „Die fehlende Kundenansprache ist ein ernstes Risiko, gerade für Regionalinstitute. Wenn die Kunden den Wert der Beratung nicht erleben, profitieren davon Direktbanken und Robo Advisor, die mit einfachen Lösungen ohne persönliche Beratung und günstigen Preisen locken.“ (kb)

Foto: Shutterstock

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