Dividenden-ETF im Test: Nicht alle Indexfonds überzeugen

Börsengehandelte Indexfonds (ETF) auf Aktien mit überdurchschnittlichen Dividendenrenditen haben seit Ende September 2000 besser abgeschnitten als der jeweilige Marktindex. Vor allem während Börsencrashs waren Dividenden-ETF im Schnitt deutlich stabiler. Das zeigt eine Untersuchung des Online-Anlegermagazins Fairvalue.

Auf dem Prüfstand standen insgesamt 13 der beliebtesten Dividenden-ETF für fünf verschiedene Regionen (Welt, Emerging Markets, USA, Europa, Eurozone).

Weil viele Dividenden-ETF erst seit kurzer Zeit auf dem Markt sind und die Wertentwicklung über wenige Jahre keine validen Rückschlüsse auf die Qualität der Strategien zulässt, hat Fairvalue für die Untersuchung Indexdaten verwendet.

Dividendenstrategien halten Börsencrashs stand

Um zu analysieren, wie sich Dividenden-ETF in Kursauf- und -abschwüngen verhalten, hat das Berliner Anlegermagazin den Untersuchungszeitraum von Ende September 2000 bis Anfang Dezember 2018 auf Basis der Wertentwicklung des MSCI World Index in acht Phasen unterteilt: in vier Aufschwünge und vier Börsencrashs. Während zwei dieser Kursabstürze im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends verlor der MSCI World mehr als 50 Prozent an Wert, in den anderen beiden Crashs gut 20 Prozent.

Die Daten zeigen: Dividenden-ETF haben weitgehend gehalten, was Aktien mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite versprechen: Über den gesamten Untersuchungszeitraum schnitten alle Dividendenstrategien besser ab als der jeweilige Gesamtmarkt. Ihren Vorsprung gegenüber den Vergleichsindizes erzielten sie vor allem während der Börsencrashs.

Mehr als jede zweite Strategie büßte weniger an Wert ein als der Gesamtmarkt

In 66 Prozent dieser Marktphasen büßten die Dividendenstrategien deutlich weniger an Wert ein als der Gesamtmarkt – im Schnitt 10,2 Prozentpunkte. Rechnet man auch die Crashs mit ein, in denen sich einige Dividendenstrategien schlechter hielten als der Gesamtmarkt, beträgt ihr durchschnittlicher Vorsprung immer noch knapp 5 Prozentpunkte.

Im Aufschwung hielten Dividendenstrategien im Durchschnitt mit dem Gesamtmarkt mit. In 49 Prozent der Fälle war ihre Rendite höher und 51 Prozent der Fälle geringer.

Während aller Aufschwünge erzielten die Dividendenindizes im Durchschnitt einen kleinen Vorsprung gegenüber dem Gesamtmarkt von 0,63 Prozentpunkten. Die Spanne der Renditedifferenzen reichte von -38 bis +72 Prozentpunkten.

Regionale Unterschiede: Mehr Erfolg in Emerging Markets und USA

Deutliche Unterschiede gab es auch zwischen den Regionen. Dividendenstrategien liefen in den Emerging Markets, den USA und weltweit besser als in der Eurozone und in Gesamteuropa gemessen an der relativen Wertentwicklung im Vergleich zum jeweiligen Gesamtmarkt.

Auch bei der absoluten Rendite landeten die europäischen Dividendenindizes weit abgeschlagen auf den hintersten Plätzen.

Seit August 2011 schnitten Dividenden-ETF schlechter ab als der Gesamtmarkt. Seitdem hat nur eine einzige der 13 Strategien ihren Vergleichsindex übertroffen. Durch die Bank besonders schlecht schlugen sich die globalen Auswahlindizes.

Fazit: Keine Strategie ist konkurrenzlos

Kein Dividendenindex war in allen Marktphasen besser als seine Konkurrenten. Vielmehr hatte in den vier Börsenauf- und -abschwüngen fast jede Strategie mal die Nase vorn. Insgesamt lieferten aber die Dividendenaristokraten-Strategie von S&P und die High-Dividend-Yield-Indizes von MSCI die höchsten Renditen.

 

Foto: Shutterstock

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