E-Autos: Neue Hürden verhindern Verbreitung

Die Deutschen sind in Sachen Elektromobilität sehr optimistisch. Warum es nach wie vor ein Nischenthema ist, hängt an vielen Detailfragen. Die oft noch geringe Reichweite ist nur ein Aspekt. Woran es besonders hakt, ist bislang kaum in der öffentlichen Diskussion kaum aufgetaucht.

Das Prozedere rund um den Tankvorgang ist noch problematisch.

Laut einer repräsentativen Umfrage von infas quo im Auftrag der Euro Kartensysteme (349 Personen zwischen 16 und 69 Jahren) gehen zwei Drittel (69 Prozent) der Befragten davon aus, dass sich der Anteil der E-Autos in den nächsten fünf Jahren erhöhen wird – knapp ein Fünftel (19 Prozent) würde sich beim nächsten Autokauf sogar für ein reines E-Auto entscheiden.

Der Wille der Nutzer ist somit da. Jedoch gibt es noch Hürden zu überwinden: Das Bezahlen an der E-Ladesäule ist eine davon. Oft ist unklar, wie an der nächsten freien Säule denn tatsächlich bezahlt werden kann. Für den Endkunden ist dies ein wahrer Bezahldschungel.

Dabei könnte es so einfach sein und laut Umfrage gibt es hierzulande einen klaren Favoriten: 61 Prozent fänden das Bezahlen mit der girocard an der Ladesäule sehr gut. Dabei handelt es sich um ein offenes System, das keine vorherige Anmeldung benötigt und für jeden sofort zu verwenden ist.

Wenn es um den Autokauf geht, vollzieht sich in Deutschland aktuell ein Wandel. Noch fahren nach eigenen Angaben erst zwei Prozent ein E-Auto. Doch auch wenn sich nach wie vor eine Mehrheit (63 Prozent) sicher oder sehr sicher für einen Benziner entscheiden würde, ziehen einige die neuen Antriebe nun durchaus ins Kalkül.

Beim Autokauf innerhalb der nächsten 12 Monate denken bereits 21 Prozent über ein rein elektrisch betriebenes Auto nach. Ein Plugin-Hybridfahrzeug würden sich 15 Prozent anschaffen.

Der Wille bei den Bürgern ist da, dennoch gibt es Hürden zu überwinden: Die größten Hemmschwellen bei der Anschaffung eines Elektroautos sind in den Augen der Befragten zu hohe Anschaffungskosten (53 Prozent), zu geringe Reichweite (29 Prozent) und schlechte Ladesäuleninfrastruktur (19 Prozent). Nur etwa 10 Prozent der Bürger sind der Meinung, dass es
genügend Ladesäulen gibt.

Seite zwei: Die Frage nach der Umweltbilanz wird zur Generationenfrage

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