Globales Wirtschaftswachstum vor starker Erholung?

Foto: Aviva Investors
Michael Grady, Aviva Investors: "Unsere konstruktive Sicht auf einen reflationären Ausblick sowie die anhaltende Unterstützung durch die Politik veranlassen uns zu einer Übergewichtung von Aktien mit einer Tendenz in Richtung USA und Großbritannien."

Aviva Investors erwartet eine schnelle und umfassende Erholung von der COVID-Pandemie im weiteren Verlauf des Jahres 2021 und im Jahr 2022.

Das globale Wachstum dürfte in diesem Jahr über sieben Prozent und im nächsten Jahr bei etwa 4,5 Prozent liegen, wobei die Risiken in beiden Fällen eher nach oben tendieren. Das Virus wird uns noch einige Zeit begleiten, aber die schlimmsten Störungen durch Lockdowns sind voraussichtlich vorbei und die Impfkampagnen in fortgeschrittenem Stadium. Die Bürger und Unternehmen haben sich gut angepasst und die politische Unterstützung ist weiterhin vorhanden.

Die Wiedereröffnung der Volkswirtschaften hat zu einer starken Nachfrage geführt, mit der das Angebot kaum Schritt halten kann. Das hatte zuletzt Lieferengpässe zur Folge, die einen gewissen Inflationsdruck entstehen ließen. Es wird erwartet, dass vieles davon vorübergehend ist. Aber die Inflationsrate wird wahrscheinlich etwas höher sein als kurz vor dem Ausbruch der Pandemie.

Die Geldpolitik dürfte deshalb für den Rest des Jahres sowie im nächsten Jahr unterstützend bleiben, wobei die Zentralbanken mit den jüngsten Änderungen zur Erreichung ihrer Inflationsziele die Geldpolitik länger locker halten können. Die fiskalpolitische Unterstützung von in Schieflage geratenen Unternehmen dürfte mit der Wiedereröffnung der Volkswirtschaften allmählich zurückgenommen werden, wohingegen aktivere staatliche Ausgabeninitiativen zunehmen – insbesondere in den USA, wo eine grüne und digitale Agenda wahrscheinlich im Fokus stehen dürfte.

Michael Grady, Head of Investment Strategy und Chief Economist bei Aviva Investors, sagt: „Unsere konstruktive Sicht auf einen reflationären Ausblick sowie die anhaltende Unterstützung durch die Politik veranlassen uns zu einer Übergewichtung von Aktien mit einer Tendenz in Richtung USA und Großbritannien. Dem steht eine Untergewichtung in den Schwellenländern gegenüber, die durch höhere US-Anleiherenditen, schwächere Lokalwährungen und eine straffere nationale Geldpolitik Gegenwind erfahren könnten.

„Wir gehen davon aus, dass die Wachstums- und Inflationsaussichten einen gewissen Aufwärtsdruck auf die Renditen von Staatsanleihen mit langen Laufzeiten ausüben werden, und die Fed in den USA an ihrem neuen durchschnittlichen Inflationsziel festhält. Daher bevorzugen wir eine Gewichtung der Duration leicht unterhalb des Benchmark-Niveaus, hauptsächlich durch US-Treasuries.“

„Das Aufwärtspotenzial durch engere Anleihespreads scheint angesichts der bisherigen Verengung begrenzt zu sein, daher bevorzugen wir eine leichte Untergewichtung von Investment Grade und eine neutrale Positionierung bei Hochzinsanleihen. Insgesamt haben wir eine neutrale Sicht auf Währungen.“

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