High-Yield: Fußballvereine sind keine Champions der europäischen Märkte

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Mark Benbow, High-Yield-Portfoliomanager bei Aegon Asset Management, erklärt, warum europäische Megastars den Hochzinsmarkt nicht anführen.

Champions-League-Vereine wie Inter Mailand, Juventus, Barcelona und Real Madrid haben allesamt Stars mit AAA-Rating in ihren Reihen. Trotzdem werden die von diesen Sportgiganten begebenen Anleihen auf dem Hochzinsmarkt häufig mit BBB- und darunter bewertet. Aber bieten die Anleihen von Fußballvereinen den Anlegern eine gute Gelegenheit, zu punkten? Oder sollten wir als langfristige Investoren sie in die Europa League abschieben?

Als Anleiheinvestoren sollte man nicht nur darauf achten, das Kapital der Anleger zu schützen, sondern auch eine Rendite darauf zu erzielen. Dies hängt von den Cashflows und den Sicherheiten ab, und es gibt keinen Grund, die Anleihen von Fußballvereinen unter beiden Gesichtspunkten zu kaufen.

Aus der Sicht des Cashflows sind Fußballvereine nicht die Art von Unternehmen, die den Anlegern ohne Weiteres Dividenden bieten werden. Auch die Absicherung gegen Kursverluste lässt bei vielen Anleihen von Fußballvereinen sehr zu wünschen übrig. Bei den jüngsten Anleihen von Inter Mailand hatten die Anleger aufgrund der Sicherheitspakete keinen Anspruch auf das Stadion, sondern nur auf das Trainingsgelände. Wenn auf dem Spielfeld etwas schief geht, hätten wir als Anleger nicht viele Möglichkeiten, auf der Bank zu sitzen.

Abseits der Anleiheemissionen hat der Hedgefonds CVC die Rechte an den Werbe- und Medieneinnahmen der spanischen Liga aufgekauft. Dies kann Anlegern die Möglichkeit bieten, im Laufe des Jahres Anleihen zu beleihen, wenn sie dies wünschen. 

Anstatt mit Fußballmannschaften auf die Jagd nach Ruhm zu gehen, ziehen wir es vor, in traditionelleren Bereichen des Marktes nach Meisterschaftsmöglichkeiten zu suchen, wie z. B. im britischen Freizeitcenter-Sektor. 

Fitnessstudios an beiden Enden der Tabelle Gewinner auf dem HY-Markt

Anlegern, die sich für die Welt des Sports und der Fitness interessieren, bieten einige Betreiber von Fitnessstudios in Großbritannien attraktive Möglichkeiten.

PureGym und David Lloyd sind auf der unteren bzw. oberen Ebene der Fitnessbranche tätig. Bei PureGym liegen die Durchschnittspreise deutlich unter 20 Pfund pro Monat, es gibt keine Verträge und man hat rund um die Uhr Zugang. Trotzdem sind die Einnahmen des Unternehmens nicht so zyklisch, wie es scheint. Zum Vergleich: PureGyms börsennotiertes Schwesterunternehmen The Gym Group hat kürzlich bekannt gegeben, dass es einen Umsatzanstieg von 30 % im Vergleich zum Vorjahr erwartet.

Es liegt auf der Hand, dass Covid-19 das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung gestärkt hat, und PureGym ist eine günstige Möglichkeit, an diesem Trend teilzuhaben.

Am oberen Ende des Spektrums befindet sich David Lloyd, das einen anderen Kundenstamm bedient: diejenigen, die sich ein wenig mehr verwöhnen lassen wollen.

Die Tatsache, dass beide Unternehmen an beiden Enden des Spektrums tätig sind, bedeutet, dass sie nebeneinander existieren können. Die Fitnessstudios, die sich in der Mitte des Spektrums befinden, werden darunter leiden, da die Kunden aus dem mittleren Segment entweder in Fitnessstudios des oberen Segments abwandern oder sich neu orientieren und in Fitnessstudios ohne Schnickschnack abwandern.

Unserer Ansicht nach bieten sowohl PureGym als auch David Lloyd einen Mehrwert und eine Möglichkeit, den Sport- und Fitnesstrend zu nutzen.

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