Nuveen bringt Artikel-9-Spezialfonds mit sozialem Impact

Green Building Symbolbild Holzhaus
Foto: Shutterstock
Für die Aufteilung der Kosten zwischen Mietern und Vermietern soll künftig ein Zehn-Stufen-Modell gelten.

Der Investmentmanager Nuveen Real Estate hat zusammen mit Institutional Investment-Partners (2IP) als KVG sowie fünf institutionellen und kirchlichen Anlegern einen neuen offenen Wohnimmobilien-Spezialfonds entwickelt, der neben einer finanziellen auch eine soziale und ökologische Rendite anstrebt.

Der German Living Impact Fund verfolgt das Ziel, bezahlbare und angemessene Lebensräume zu schaffen und entsprechend zu managen, teilt Nuveen Real Estate mit. Es handelt sich nach Angaben des Unternehmens um einen der ersten Wohnimmobilienfonds mit sozialem Ziel, den die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als Artikel 9-Fonds gemäß der EU-Offenlegungsverordnung zugelassen hat. Ökologie und Klimaschutz stehen in diesem Fall also nicht an erster Stelle, sollen aber offenbar ebenfalls berücksichtigt werden.

Mindestens 50 Prozent der Wohnfläche sollen für Menschen vorgesehen sein, die weniger als das regionale Median-Einkommen verdienen oder andere Benachteiligungsmerkmale aufweisen. Ein Großteil der Immobilien werde in serieller und nachhaltiger Holzbauweise erstellt werden. Bei der Umsetzung der Strategie arbeitet Nuveen Real Estate eng mit der deutschen Hoffnungsträger Stiftung zusammen. Deren Gesellschaft Ht Projektentwickler wird einen Großteil der Projekte im Portfolio umsetzen.

Insgesamt soll das Portfolio 15 bis 20 Projektentwicklungen umfassen, wobei sich die Strategie bei der Anlageregion auf Baden-Württemberg konzentriert. Beim Risikoprofil liegt der Fokus auf Core- und Core-Plus-Objekten. Zwei Projektentwicklungen hat Nuveen bereits angekauft. Das Zielvolumen des Fonds liegt bei 250 Millionen Euro. Die Laufzeit ist unbefristet, wobei 15 Jahre anvisiert sind.

Marktübliche Renditen angestrebt

Neben der positiven sozialen und ökologischen Wirkung strebe der Nuveen German Living Impact Fund langfristige, stabile finanzielle Erträge an. „Es sollen somit marktübliche Renditen erzielt werden, trotz des erhöhten Mehraufwands durch die spezielle Konzipierung des Mietermix, der Begleitung und Förderung der Bewohnerstruktur und das Impact Measurement & Management System (IMM)“, heißt es in der Mitteilung. Letzteres ist angelehnt an die Operating Principles der IFC (International Finance Corporation). Zudem sollen die Auswirkungen entlang der vom Global Impact Investing Network (GIIN) entwickelten „IRIS+ Kennzahlen“ gemessen werden.

Nuveen Real Estate ist nach eigenen Angaben einer der größten Investmentmanager weltweit. Mit seinem ersten Impact-Fonds hatte das Unternehmen eine Private-Equity-Strategie verfolg und den Angaben zufolge insgesamt 218 Millionen US-Dollar Kapital eingeworben.

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