ITA kritisiert GDV-Transparenz-Offensive

Das Institut für Transparenz in der Altersvorsorge (ITA), Berlin, hat den Vorschlag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), ebenfalls Berlin, zur Offenlegung der Verwaltungskosten von Lebensversicherern (cash-online berichtete hier) scharf kritisiert.

Zwar begrüße das Institut grundsätzlich die Initiative des GDV, Klarheit über Kosten zu schaffen. Transparenz im eigentlichen Sinne entstünde im Rahmen der Umsetzung allerdings nicht. Die Angabe des jährlichen Renditeabschlags aufgrund der laufenden Verwaltungskosten sei in der gegenwärtigen Form nicht nur unzureichend, sondern sogar irreführend, teilt das ITA mit. Versicherer hätten weiterhin die Möglichkeit Kosten zu verschleiern.

Verbraucher könnten die Gesamtkosten bei Vertragsabschluss auch künftig nicht erkennen, da die vom GDV vorgeschlagene Kostenkennziffer nur die Auswirkungen der beitragsbezogenen Verwaltungskosten sowie die laufenden Abschlusskosten auf die Rendite aufzeigen würde. Den zu Beginn des Vertrages verstärkt entnommenen Abschlusskosten und speziell den Kosten auf die Kapitalanlage werde indes nicht Rechnung getragen. Das ITA befürwortet daher die in Großbritannien angewandte Effektivkostenmethode (Reduction in Yield), da die Anbieter die Kosten sonst auf anderem Weg, wie beispielsweise über höhere Gebühren auf die Kapitalanlage ausgleichen könnten.

?Mit ihrer neuen Transparenzoffensive stellen sich die Mitglieder des GDV an die Spitze einer Bewegung, die sie früher blockierten. Der Renditeeffekt ist eine Mogelpackung. Er ist nicht weiter als eine unvollständige und undurchsichtige Kennzahl?, meint Dr. Mark Ortmann, geschäftsführender Gesellschafter und Gründer des ITA. (hb)

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