PKV-Zusatzversicherung: Müssen Dicke draußen bleiben?

Bei Zusatzversicherungen haben es Übergewichtige schwer, wie eine aktuelle Untersuchung des Finanzportals Financescout24 zeigt. Wer zu viele Kilos auf die Waage bringt, muss damit rechnen, von einer privaten Krankenkasse als Kunde abgelehnt zu werden.

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Die Assekuranz ist äußerst wählerisch bei ihrer Kundschaft für Zusatz-Policen in der Krankenversicherung, wie die Studie herausgefunden hat. Sogenannte Risikogruppen werden demnach schnell mit Zuschlägen zur Kasse gebeten oder gleich ganz abgelehnt.

„Besonders für Übergewichtige kann es schwierig werden“, erklärt Dr. Errit Schlossberger, Geschäftsführer von Financescout24. Dies gelte besonders dann, wenn noch andere Risikofaktoren, wie Vorerkrankungen, hinzukommen, und der Antragsteller das 40. Lebensjahr überschritten hat. Wer 110 Kilo auf die Waage bringe, demnächst seinen 50. Geburtstag feiere, unter Bluthochdruck leide und einen Bandscheibenvorfall habe, könne kaum mit einem positiven Bescheid nach der Gesundheitsprüfung rechnen.

Dabei sei es, so Schlossberger, medizinisch umstritten, wann gesundheitlich bedenkliches Übergewicht vorliegt. Mehrere der von Financescout24 befragten Gesellschaften wollten sich deshalb auch nicht auf einen konkreten Richtwert wie den Body-Mass-Index (BMI) festlegen.

So heiße es zum Beispiel bei der Central Krankenversicherung: „Wir bewerten das Körpergewicht nicht isoliert, sondern werfen einen gesamtheitlichen Blick auf die Gesundheit des potenziellen Kunden. Dabei hilft uns eine spezielle Software.“ Ähnlich verfahre die Barmenia: Einen konkreten BMI-Wert als Ausschluss-Kriterium gebe es nicht. Aber natürlich sei erhebliches Übergewicht ein Risiko, das häufig mit Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Thrombosen, Leberverfettung, vorzeitigem Gelenkverschleiß, Depressionen mit sozialem Rückzug sowie Diabetes (Typ II) einhergehe. Ebenso sei Untergewicht nicht selten eine Folge gesundheitlicher Störungen wie Schilddrüsenüberfunktion, chronischen Nieren- oder Leberleiden, psychischen Störungen und einer unregelmäßigen Lebensweise mit zu wenig Schlaf.

Seite 2: Wie selektieren Axa, Inter, SDK, Arag und R+V?

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