LV-Reform führt zu Exodus

Wer die Folgen der LV-Reform ernsthaft abwägen will, darf nicht nur das Gesetz interpretieren. Er muss es auch vor dem faktisch realen Hintergrund tun: In den letzten zwei Jahren haben sich sieben Lebensversicherer ganz oder teilweise aus dem Markt zurückgezogen, weil sich das Produktangebot nicht mehr gerechnet hat. Das waren mehr als in den 20 Jahren zuvor.

Angesichts dessen wird die LV-Reform nun zu einem wahren Exodus führen. Ich rechne damit, dass zwischen 20 und 30 Prozent aller Versicherer die Sparte zum Jahreswechsel komplett aufgeben werden. In einem Cash.-Interview im März dieses Jahres habe ich gesagt, dass die Versicherer im Begriff sind, die Lebensversicherung zu töten und es nicht einmal mitbekämen. Jetzt haben Sie es mitbekommen.

Preiswerter werden BU- und Pflegeversicherungen niemals mehr werden

Vermittler sollten nun aber nicht resigniert den Kopf hängen lassen. Das Wichtigste ist es nun schnell und sachlich eine technisch-organisatorische Lösung anzustreben, die für alle Versicherungssparten ab Juli eine Provisionsausrechnung, -ausweisung und -dokumentation vor Abschluss ermöglicht, wie wir dies bereits bei blau direkt getan haben.

Die weitere Entwicklung des Marktes können wir dann nur noch abwarten und sehen, wie sich die Versicherer positionieren. Als Vermittler gilt es die Zeit zu nutzen, denn uns erwartet ein gigantisches Finale: Der Garantiezins von 1,75 Prozent wird auf Jahrzehnte ein Spitzenwert bleiben. Es gibt keine bessere Alternative für die private Vorsorge.

Aber noch wichtiger: So preiswert wie jetzt werden Berufsunfähigkeits- und Pflegeversicherungen niemals mehr werden. Das müssen wir jedem Kunden klar machen. Für Vermittler heißt es also: Das Jahresendgeschäft hat bereits begonnen!

Autor Oliver Pradetto ist Kommanditist und Mitbegründer des Maklerpools Blau direkt.

Foto: Anne-Lena Cordts

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