PKV-Neugeschäft: Wettbewerbsvorteil für Beihilfeversicherer?

Die im Juni vom Bundestag verabschiedete Reform der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) soll zum Wiedererstarken des Geschäfts in der privaten Krankenversicherung (PKV) beitragen. Zudem wird Versicherern, deren Zielgruppe Beihilfeversicherte sind, von manchen Branchenexperten ein goldenes Zeitalter prophezeit.

Thomas Brahm, Personalvorstand der Debeka-Versicherungsgruppe: „Grundsätzlich sehen wir keinen Vorteil für Versicherer mit der Hauptzielgruppe Beihilfeversicherte. Dass wir einen hohen Anteil an Beihilfeberechtigten aufweisen, ist auf unsere Historie zurückzuführen.“

Kassenpatienten müssen sich darauf einstellen, ab dem 1. Januar 2015 einkommensabhängige Zusatzbeiträge entrichten zu müssen. Kassen, die entsprechende Aufschläge auf den dann geltenden Beitragssatz von 14,6 Prozent (aktuell: 15,5 Prozent) erheben, müssen ihren Versicherten ein Sonderkündigungsrecht einräumen.

Steilvorlage für PKV-Vermittler

Diesen Herbst sollen erste Prognosen zur möglichen Höhe der Zusatzbeiträge veröffentlicht werden. Für PKV-Vermittler könnte sich dies als Steilvorlage erweisen und der Branche womöglich ein anziehendes Neugeschäft bescheren.

Gesetzlich Versicherten drohen Zusatzbeiträge.

Auf eine Trendumkehr hofft man auch bei der DKV. Die Krankenversicherungstochter des Düsseldorfer Ergo-Konzerns belegt den 34. und damit letzten Platz im Nettozuwachs-Ranking der Assekurata. Zwischen 2008 und 2012 verlor das Kölner Unternehmen mehr als 65.000 Vollversicherte.

„In der Vollversicherung haben wir seit Jahren einen kontinuierlichen leichten Rückgang der Versichertenzahlen. Die Abgänge an Versicherten sind größer als die Zugänge“, räumt DKV-Sprecherin Sybille Schneider ein. Die Ursache sieht sie im großen Bestand und dem dafür „recht schwachen Neugeschäft“.

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Maue Verkaufszahlen

Die mauen Verkaufszahlen sind demnach vor allem auf die Schließung der Einsteigertarife für das Neugeschäft sowie die Unsicherheit über den Fortbestand der PKV zurückzuführen. „Wir erwarten eine Verbesserung des Neugeschäfts im laufenden Jahr und wollen die Zahl unserer Kunden weiter erhöhen, allerdings zielen wir hier vor allem auf die Ergänzungsversicherung“, betont Schneider.

Seite zwei: Beihilfegeschäft mit Vorteilen?

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