Mein Wunsch? Höhere Zinsen.

Auch die Versicherungswelt trifft dies immer mehr. Zahlreiche Kunden in der privaten Krankenversicherung (PKV) erfahren derzeit, was das Absenken des Rechnungszinses für ein Produkt mit langfristiger Rücklagenpolitik bedeutet.

Beitragsanpassungen im zweistelligen Bereich sind die Folge. Eine aktuelle Untersuchung von Fonds Finanz über die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zeigt ähnliche Tendenzen: Die Rückmeldungen der befragten Versicherer signalisieren bis zu 17 Prozent Beitragsanstieg bei anhaltendem Niedrigzinsumfeld.

In gleicher Weise sind auch die Betriebsrenten betroffen, eine zunehmend wichtige Säule der Altersvorsorge. Nicht nur magere Erträge und damit weniger Rente für die zukünftigen Ruheständler sorgen für Unruhe.

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Erhöhter Rückdeckungsbedarf

Sinkende Zinsen bedeuten einen erhöhten Rückdeckungsbedarf für die Unternehmen. Gerade die früher sehr beliebten, weil bilanziell gut nutzbaren Direktzusagen stellen plötzlich Belastungen dar.

Fälle wie die des Modellbahnherstellers Fleischmann zeigen, dass kleine und mittelständische Unternehmen sehr schnell an der Last ihrer Vorsorgeverpflichtungen scheitern können.

Mein Wunsch für das nächste Jahr: die Rückkehr zu einem auskömmlichen Zinsniveau. Damit der Kreislauf aus Zins- und Zinseszins wieder zukunftsorientierte Anlagestrategien ermöglicht.

Ohne den Unternehmens- und Konsumfinanzierungen die Luft zu nehmen, muss wieder eine Basis entstehen, mit der die Finanz- und Versicherungswirtschaft auch mit dem Blick auf die Zukunft ihre Aufgaben erfüllen kann.

Tobias Haff ist seit 2008 Geschäftsführer von PROCHECK24. Er hat den Markt für unabhängige Ratenkreditvermittlung in Deutschland maßgeblich mitgeprägt und Produktinnovationen wie die flexible Restkreditversicherung, Online-Risikoleben und den Einkommensschutzbrief vorangebracht.

Foto: Procheck24

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