Die Umsetzung der IDD wird spürbare Auswirkungen auf die Qualifikation und Fortbildung der Berater haben, ebenso wie auf die Beratungs- und Dokumentationsprozesse. Als Folge wird sich vermutlich der Konzentrationsprozess in der Branche fortsetzen, vor allem im Bereich von unabhängigen Vermittlern wie Brokern und Mehrfachagenten.
Wettbewerbsvorsprung dem Markt
Versicherungsvermittlern und Versicherungsunternehmen, die die Reformen schnell umsetzen, dürfte sich ein Wettbewerbsvorsprung auf dem Markt bieten. Die Assekuranz muss sich künftig allerdings auch stärker als bislang vor Verstößen in Acht nehmen.
Auch die Digitalisierung wird Einzug in die neuen Vorschriften erhalten. Eine „Beratersoftware“ wird daher zunehmend bedeutender. Denn beim konkreten Vorschlag eines Versicherungsproduktes muss die Lebenssituation des Kunden sowie der Bedarf an Versicherungen einem „Fact-Finding“ unterzogen werden – ähnlich wie beim Verkauf von Finanzprodukten. Versicherungsvermittlern sind daher konzeptionelle und technische Änderungen dringend zu empfehlen.
[article_line tag=“Maklerpools“]
Das jeweilige Geschäftsmodell sollte zudem strategisch überprüft werden. Kooperationen zwischen Vermittlern und anderen Maklern oder Maklerverbünden werden sich in Zukunft sicherlich verstärken.
Zahlreiche Einzelregelungen
Neben der Erweiterung des Anwendungsbereichs gibt es zahlreiche Einzelregelungen. Kunden mussten auch bei der bisherigen Regelung nach ihren Bedürfnissen gefragt werden. Die neue IDD geht weiter und fordert, dass jeder vorvertragliche Vorschlag in einer personalisierten Empfehlung schriftlich festgehalten wird.
Parallel zur Regulierung von Lebensversicherungsprodukten nach Solvency II und Versicherungsanlageprodukten schreiben die EU-Regulatoren nun auch einheitliche Produktinformationsblätter für Nicht-Lebensversicherungen vor.
Seite drei: Produktinformationsblätter mangelhaft
