Geringe Schäden lassen Munich Re abheben

Geringe Großschäden und günstige Finanzgeschäfte heben die Stimmung beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re. Vorstandschef Nikolaus von Bomhard erwartet für das laufende Jahr statt 2,5 bis 3,0 Milliarden jetzt mindestens 3 Milliarden Euro Gewinn, wie der Dax-Konzern bei der Vorlage der Halbjahresbilanz in München mitteilte.

Munich Re-Konzernchef Nikolaus von Bomhard.

Finanzchef Jörg Schneider schürte zudem leichte Hoffnungen auf eine erneut steigende Dividende.

Die Munich-Re-Aktie reagierte am Morgen mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. Im frühen Handel legte das Papier um über 3 Prozent zu und setzte sich damit an die Spitze des Dax.

Gewinne aus Kapitalanlagen wachsen

Mit einem Jahresgewinn von gut drei Milliarden Euro käme die Munich Re wieder in die Größenordnung von 2014, als sie unter dem Strich 3,15 Milliarden verdient hatte. Analysten hatten zuletzt lediglich 2,8 Milliarden Euro erwartet. Am Vortag hatte bereits der kleinere Rivale Hannover Rück sein Gewinnziel angehoben, war damit jedoch hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

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Im zweiten Quartal verdiente die Munich Re unter dem Strich 1,1 Milliarden Euro, 41 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und deutlich mehr als von Analysten erwartet. Die Gewinne aus Kapitalanlagen wuchsen auch dank des lukrativen Verkaufs von Zinspapieren um 6,5 Prozent, auf Halbjahressicht blieben sie hingegen lediglich stabil. Dennoch sollen die Kapitalanlagen mit 3,3 Prozent in diesem Jahr mehr abwerfen als die bisher erwarteten 3,0 Prozent.

Insgesamt verdiente der Konzern in der ersten Jahreshälfte unter dem Strich knapp 1,9 Milliarden Euro, zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Vor allem im zweiten Quartal kamen die Münchner bei Großschäden glimpflich davon. Mit 207 Millionen Euro musste der Konzern im Rückversicherungsgeschäft zwei Drittel weniger Großschäden schultern als ein Jahr zuvor. Am teuersten schlugen Überschwemmungen in Chile, ein Lagerhaus-Brand in Südkorea und ein Transportschaden zu Buche.

Seite zwei: Anhaltender Preiskampf

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