In vier Schritten vom Ausschließlichkeitsvertreter zum Versicherungsmakler
Im den Sparten Leben und Kranken dürfte ein Wechsel für den Kunden meistens jedoch kaum sinnvoll sein. Den Vermittler trifft jedoch auch hier eine Prüfungspflicht. Diese orientiert sich natürlich stets an den Interessen des Kunden.
Schritt 4: Das Verhältnis zum Ex
Auch wenn im Rahmen der Kündigung des Handelsvertretervertrages kein Rechtstreit entbrennt, dürfte das Verhältnis zum ehemaligen Versicherer kompliziert bleiben. Soweit einzelne Kunden bei dem Versicherer versichert bleiben wollen bzw. eine Umdeckung nicht sinnvoll ist, wird der Vermittler gezwungen sein, in irgendeiner Form mit seinem bisherigen Versicherer zusammenzuarbeiten.
Dabei ist der bisherige Versicherer jedoch nicht verpflichtet nach Beendigung des Handelsvertretervertrages eine neue Courtagezusage mit dem Vermittler einzugehen. Dementsprechend schuldet der Versicherer regelmäßig für die bei ihm verbleibenden Verträge auch keine Courtage mehr. Gleichwohl trifft den Vermittler jedoch noch weiter eine Stornohaftung.
Wechsel gut vorbereiten
Ergebnis: Der Wechsel vom Ausschließlichkeitsvertreter zum freien Versicherungsmakler will wohl durchdacht sein. Es empfiehlt sich dabei aus Sicht des Vermittlers sich frühzeitig um rechtliche Beratung durch einen im Vertriebsrecht spezialisierten Rechtsanwalt zu bemühen, damit anhand der individuellen Ziele des Vermittlers ein gemeinsamer “Fahrplan” entwickelt werden kann.
Ohne einen solchen Plan drohen erhebliche finanzielle Gefahren im rechtlichen Bereich. Im Idealfall sollte ein solcher Plan dabei nicht nur, Lösungen für das optimale Ausscheiden aus der Ausschließlichkeit beinhalten, sondern auch Konzepte für den gelungenen Start als Versicherungsmakler (zum Beispiel Findung der richtigen Rechtsform, Erlangung der Gewerbeerlaubnis, Gestaltung von Maklerverträgen, Prüfung von Courtagezusagen).
Autor Jens Reichow ist Rechtsanwalt in der Hamburger Kanzlei Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte
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Foto: Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte
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Sehr geehrte Damen und Herren,
leider herrschen weitere Fallstricke für Makler.
Mit der Einführung der EU-Vermittlerrichtlinien, werden Makler zur leichten Beute. Die IHKs können so leicht die Konkurrenz aus dem Weg räumen, in dem sie einfach die Registrierung der Makler löschen und diese wegen Nichtigkeiten förmlich enteignen,
was ein klarer Verstoß gegen das GG ist. Beispiel:
hat ein Makler einige private Schulden, vielleicht ein, zwei Tausend €, kann es passieren, dass die IHK darüber befindet und den Makler wegen angeblicher ungeordneter Vermögensverhältnisse,
den Makler aus der Registrierung löscht.
Nur in der IHK sitzen Vertreter von Gesellschaften, die oft, bzw. nur über die Ausschließigkeit arbeiten. Ich bin der Meinung, ein Register ja, aber nicht dafür, die Konkurrenz einfach zu elemenieren.
Wenn Vermittler schwerwiegende Fehler, wie Falschberatung, Betrug, Unterschlagung, oder Steuerhinterziehung betreiben, muß diesen die Vermittlung von Finanzprodukten untersagt werden, aber nicht, weil dieser ein paar Schulden hat, die mit seiner Tätigkeit nichts zu tun haben.
Tolle Welt, Herr Hoeness geht freiwillig in den Knast, wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe und jetzt steht er schon wieder in der Öffentlichkeit, oder Herr Maschmeyer, da erübrigt sich jeder Kommentar, der gehört nicht ins Fernsehn, der gehört dahin, wo etwas Gerechtigkeit seinen geschädigten Anlegern geschied.
MFG Hardy Britze
Kommentar von Hardy Britze — 7. September 2016 @ 07:50