Späterer Rentenbeginn: Versicherungswirtschaft springt Schäuble bei

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat die Forderung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nach einem späteren Rentenbeginn abgelehnt. Die Versicherungswirtschaft begrüßte unterdessen Schäubles Vorschlag, den Renteineintritt an die Alterung der Gesellschaft anzupassen.

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„Starre Altersgrenzen passen nicht zu der weiter dynamisch steigenden Lebenserwartung“, ließ Dr. Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), in Berlin verlautbaren.

„Das ist kein abgestimmter Vorschlag der Bundesregierung“, sagte eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums am Donnerstag in Berlin. „Das steht nicht zur Debatte.“

Schäuble für Änderung der Rentenformel

Schäuble hatte sich angesichts der Alterung der Gesellschaft für einen späteren Rentenbeginn in Deutschland ausgesprochen. Er glaube, es sei relativ sinnvoll, die Lebensarbeitszeit und die Lebenserwartung in einen fast automatischen Zusammenhang auch in der Rentenformel zu bringen. Nahles will ein umfassendes Konzept zur Zukunft der Rente vorlegen, wie sie der Deutschen Presse-Agentur gesagt hatte. Darin will sie auch die demografische Entwicklung berücksichtigen.

Erdland: „Starre Altersgrenzen passen nicht zu der weiter dynamisch steigenden Lebenserwartung“

Unterstützung erhielt Schäuble am Donnerstag von der deutschen Versicherungswirtschaft: „Starre Altersgrenzen passen nicht zu der weiter dynamisch steigenden Lebenserwartung“, ließ Dr. Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), in Berlin verlautbaren. „Trotz der Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 wird ein im Jahr 2000 geborener Mann fast drei Jahre länger Rente beziehen als sein 1964 geborener Vater.“

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Altersabsicherung sei eine Angelegenheit von Jahrzehnten, so Erdland. Deshalb dürfe es in der aktuellen Rentendebatte nicht nur um diejenigen gehen, die schon bald in den Ruhestand wechselten, sondern auch um die Menschen, die erst in 30 oder 40 Jahren in Rente gehen.

„Wir brauchen einen Runden Tisch Altersvorsorge, um die Rahmenbedingungen für die nächsten Jahrzehnte festzulegen“, forderte der GDV-Präsident. „Die Menschen müssen Planungssicherheit haben, um sich gut auf das Alter vorbereiten zu können.“ (dpa-Afx, lk)

Foto: GDV

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