DKM 2017: Wie die Branche mit Digitalisierung und Regulierung umgehen will

Nullzins, Regulierung und Digitalisierung waren die beherrschenden Themen der DKM 2017. In Dortmund trafen sich über 16.000 Versicherungsmakler, Finanzanlagenvermittler und Honorarberater, um sich mit der Branche auszutauschen. Auch politische Themen wurden diskutiert.

[ngg-nivoslider gallery=“109″ caption=“alttext“ controlNav=“false“ effect=“fade“ pauseTime=“1000000″ order=“sortorder“ pauseOnHover=“true“]

Auch 2017 hat sich die Finanzbranche wieder in den Westfalenhallen in Dortmund getroffen. An den beiden Messetagen präsentierten insgesamt 280 Aussteller ihre Angebote und standen für Gespräche zur Verfügung.  Neben den Messeständen erwarteten die mehr als 16.000 Besucher 17 Kongresse, 45 Workshops und zwei Abendveranstaltungen.

Bedenkliche Lage in Europa

Auf den Kongressen ging es nicht ausschließlich um Vetriebs- und Versicherungsthemen. So wurden den Zuhöhrer in einem Streitgespräch zwischen dem ehemaligen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück und FDP-Chef Christian Lindner am ersten Messetag Einblicke in die Bundespolitik gewährt. Mit „50 zu 50“ bezifferte Lindner die Chance, dass es am Ende der laufenden Sondierungsgespräche zwischen Union, FDP und Grünen tatsächlich zu einer „Jamaika“-Koalition kommen wird.

Mit Blick auf die Lage in Europa sagte Steinbrück: „Der Euro entscheidet sich in Rom, nicht in Athen.“ Lindner stimmte zu und ergänzte: „Draghi ist gefangen in seiner Politik des billigen Geldes.“ Laut Steinbrück ist die Lage zwar stabiler als 2007, aber er gab auch zu bedenken: „Nach wie vor schlummern erhebliche Risiken in den Finanzmärkten.“ Vor politischen Risiken wie dem zunehmenden Populismus in Europa warnte der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) in seiner Rede am zweiten Messetag.

Transformation der DKM

Im Mittelpunkt der restlichen Workshops und Kongresse standen die Themen Regulierung, Investieren im Niedrigzinsumfeld und Digitalisierung. So sprach Stephan Fritz, Multi-Asset Produktspezialist von Flossbach von Storch, über die Bedeutung robuster Portfolios im aktuellen Marktumfeld. „Die Notenbankpolitik wird durch viele einzelne Bausteine immer instabiler. Es gibt aber einen Klebstoff, der alles zusammenhält: niedrige Zinsen. Nimmt man diesen weg, fängt alles an zu wackeln.“ Daher sollten Anleger auf robuste Anlagestrategien setzen, die zwar schwanken, wenn der Markt sich nach unten bewegt, aber nicht die gesamte Abwärtsbewegung abbilden.

In Hintergrundgesprächen betonten mehrere Versicherer, dass sie eine Transformation der DKM festgestellt hätten: weg von einer reinen Informationsveranstaltung für Makler und Vermittler hin zu einer Art „Gipfeltreffen“, das die Führungskräfte von Versicherungen, Vertrieben und Verbänden zum persönlichen Austausch nutzen. Auch würden die Insurtechs eine immer wichtigere Rolle spielen, was neue Zielgruppen anlocke. (kb/kl)

Fotos: Cash.

 

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments