Versicherer erwarten weiteren Beitragszuwachs

Die deutsche Versicherungswirtschaft rechnet über alle Sparten hinweg mit einem Beitragsplus von mindestens einem Prozent. Während die Einnahmen in der Lebensversicherung nach Angaben des GDV nur noch leicht um 0,5 Prozent zurückgehen dürften, legen sie in der Schaden- und Unfallversicherung in diesem Jahr voraussichtlich um 2,1 Prozent zu.

"Angesichts der niedrigen Zinsen, der demografischen Entwicklung und mancher politischen Verunsicherung ist das Ergebnis der Lebensversicherer durchaus respektabel", sagte GDV-Präsident Alexander Erdland.
„Angesichts der niedrigen Zinsen, der demografischen Entwicklung und mancher politischen Verunsicherung ist das Ergebnis der Lebensversicherer durchaus respektabel“, sagte GDV-Präsident Alexander Erdland.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 blieben die Beitragseinnahmen der rund 450 Mitgliedsunternehmen des Verbandes stabil: Sie legten nach vorläufigen Berechnungen um 0,2 Prozent auf 194,2 Milliarden Euro zu.

Während die Lebensversicherer ein Beitragsminus von 2,2 Prozent auf 90,7 Milliarden Euro verbuchten, wuchsen die Einnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung mit einem Plus von 2,9 Prozent auf 66,3 Milliarden Euro stärker als im Vorjahr. Die Unternehmen der Privaten Krankenversicherung nahmen 37,2 Milliarden Euro ein, 1,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Die Geschäftsentwicklung des vergangenen Jahres kann sich sehen lassen“, sagte GDV-Präsident Dr. Alexander Erdland auf der Jahrespressekonferenz des GDV in Berlin. „Sie ist das Abbild einer Branche im Wandel. Trotz des sehr herausfordernden Umfelds haben die Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr über alle drei Sparten Beitragsstabilität erreicht.“

„Neue Klassik“ immer beliebter

In der Sparte Lebensversicherung, Pensionskassen und Pensionsfonds fielen die Einnahmen aus laufenden Beiträgen um 0,5 Prozent auf 64,3 Milliarden Euro. Bei den Einmalbeiträgen setzte sich die Konsolidierung fort: Sie verringerten sich um 6,1 Prozent auf 26,3 Milliarden Euro. Immer mehr Kunden entscheiden sich laut GDV inzwischen für abgewandelte Garantieprodukte wie die „neue Klassik“. Auf sie entfielen 2016 im Neugeschäft bereits 46 Prozent, nach 37 Prozent im Jahr zuvor. Die Stornoquote dürfte laut GDV erneut zurückgegangen sein: Mit geschätzten 2,8 Prozent liegt sie demnach erneut auf einem historisch niedrigen Niveau. Der Gesamtbestand der Verträge ging leicht um 1,7 Prozent auf 89,4 Millionen zurück.

In der Schaden- und Unfallversicherung verbuchten alle Sparten den vorläufigen Zahlen zufolge Beitragszuwächse. Vor allem die beiden größten Bereiche Kraftfahrt- und Sachversicherung entwickelten sich laut GDV erfreulich: In der Kfz-Versicherung nahm das Beitragsvolumen um 2,5 Prozent auf 25,9 Milliarden Euro zu. Zum dritten Mal in Folge konnten damit die Einnahmen die Leistungen decken. Die Sachversicherung kam auf Einnahmen von 18,7 Milliarden Euro, 3,7 Prozent mehr als 2015.

Seite zwei: Normalisierungseffekt bei der Pflegevorsorge

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