Versicherungsblogs: Schlummerndes Potenzial

Von über 300 Kranken-, Lebens-, Schaden-und Unfallversicherern haben nur 16 einen Blog. Schon daran kann man gut sehen, welches Potenzial in diesem Bereich schlummert.

Gastbeitrag von Michael Eckstein, 3m5

Michael Eckstein 3m5
Michael Eckstein: „Ein Blog kommt nicht fix ins Laufen, und er läuft vor allem nicht ohne langen Atem. Er ist der Marathon unter den Social Medias.“

Wer seine Kunden erreichen will, geht dorthin, wo sie sind. Also zu Facebook, Twitter, Instagram, WhatsApp. Auch Versicherungsunternehmen tun das, und fahren gut mit dieser Strategie. Viele Makler und Vertreter vor Ort verkaufen sogar ziemlich erfolgreich Policen über die Social-Schiene. Doch was ist mit dem guten alten Blog?

Dem Dinosaurier aus dem Internet 1.0, der schon die Quelle von Internet-Inhalten war, bevor es den Begriff Content Marketing überhaupt gab? Die Antwort: Blogs sind immer noch da, und nicht nur das. Sie sind mittlerweile für viele Anbieter innerhalb ihrer Onlinekommunikation unverzichtbar geworden.

Sie funktionieren vor allem dort, wo Inhalte vermittelt werden müssen, um Geschäftsergebnisse zu erzielen – was bei den Versicherungen ja eher der Fall ist als in Bereichen wie Fashion oder Fast Moving Consumer Goods (FMCG). Und selbst dort hat längst Content Marketing das Ruder übernommen. Die Geschichten, die im Versicherungsblog ausführlich erzählt werden können, die komplexen Hintergründe tauchen in den anderen Kanälen wieder auf.

Wie Blogs funktionieren

Abgewandelt, verkürzt, pointierter. In der Praxis stehen Blogs aus meiner Sicht gleichberechtigt neben anderen Tools des digitalen Versicherungsvertriebs wie Microsites, Banner- oder Homepage- Baukästen, Social-Media-Anwendungen und klassischen Onlineanzeigen.

Bei einer Untersuchung von Blogs im Versicherungs- und Finanzbereich, die unser IT-Unternehmen 3m5. jetzt schon zum zweiten Mal bei der TU Dresden in Auftrag gegeben hat, zeigt sich, wie Blogs funktionieren und was sie erfolgreich macht. Offensichtlich und gut messbar sind Punkte, die jede Blogredaktion oder jeder Einzelblogger von sich aus auf dem Schirm hat: regelmäßig Beiträge online zu stellen zum Beispiel.

Denn einem Blog, auf dem nichts passiert, werden Leser nicht lange folgen. Wenn sie folgen, ist es gut, wenn sie mit den Autoren in Aktion treten, wenn sie Kommentare hinterlassen oder der Redaktion eine Mail schreiben. Oder über Twitter und Facebook reagieren. Die Untersuchung legt außerdem nahe, dass journalistische Qualitätskriterien eine Rolle spielen – obwohl Blogs ja in den Anfangszeiten eher als subjektiv geprägte Tagebucheinträge wahrgenommen wurden.

Seite zwei: Gute Inhalte kommen nicht von ungefähr

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