Weiter als Corona denken

Der Autor Dr. Mario Herz ist Geschäftsführer von Mobilversichert.
Dr. Mario Herz, Geschäftsfüherer Mobilversichert: „Versicherer besitzen grundsätzlich große Datenschätze. Aber ihre veraltete und heterogene IT-Landschaft macht es ihnen schwer, diese zu heben.“„Versicherer müssen Wege finden, um die vorhandenen Datenpotenziale zu heben.“

Die Coronakrise treibt den digitalen Wandel voran. Viele Versicherer haben sich in den vergangenen Monaten an eine dezentrale, digitale Arbeitsweise gewöhnt. Ausreichen werden diese bisherigen Maßnahmen aber nicht. Wollen Anbieter sich erfolgreich digital erneuern, müssen sie das Thema Daten in den Griff bekommen – gerade in der Zusammenarbeit mit Maklern. Diese stehen schon in den Startlöchern.

Die Covid-19-Pandemie hat den Druck auf die Versicherungsbranche erhöht. Digitale Zusammenarbeit und Remote-Work haben auch in der Versicherungsindustrie Einzug gehalten.

Viele Versicherer blieben in den vergangenen Monaten handlungsfähig, auch wenn es bei der Aufrechterhaltung des Normalbetriebs noch Luft nach oben gab und gibt. Auch Vermittler haben sich umgestellt und sind auf neue, digitale Tools zur Online-Beratung umgestiegen.

All das sind Schritte in die richtige Richtung. Um den digitalen Wandel zu stemmen genügen sie aber nicht. Versicherer müssen Wege finden, um die vorhandenen Datenpotenziale zu heben – auch und gerade im Vertrieb. Denn Kunden erwarten mehr als digitale Erreichbarkeit oder eine Versicherungsberatung per Videokonferenz.

Zugang zum Kunden sichern

Die Krise hat mit großer Deutlichkeit untermauert, was Versicherungsnehmer wollen: Dazu zählen schnelle Reaktionszeiten, unkomplizierte Abschlüsse, Erreichbarkeit auf allen Kanälen sowie passgenaue Produkte, die auf den individuellen Bedarf moderner Kunden zugeschnitten sind.

Für Versicherer heißt das: Sie müssen kundenzentrierte, durchgängig digitalisierte End-to-End-Prozesse anbieten, wie sie zum Beispiel bei Unternehmen wie Amazon oder Google selbstverständlich sind.

Wollen die traditionellen Anbieter nicht das Nachsehen haben, müssen sie jetzt aktiv werden und dafür die notwendigen Kompetenzen aufbauen, insbesondere beim Thema Daten. Ansonsten riskieren sie, von neuen Playern verdrängt zu werden, die die Schnittstelle zum Kunden besetzen und das Kundenerlebnis neu definieren.

Der Wettbewerbsdruck steigt: Auf der einen Seite bringen sich BigTechs wie Amazon, Google und Co in Stellung, die bereits Zugang zu riesigen Mengen an Kunden und deren Daten besitzen und diese auch für das Versicherungsgeschäft nutzen können.

Zudem drängen Newcomer in den Markt, deren Technologie-Expertise und agile Arbeitsweise echte Innovationen in enorm kurzen Entwicklungszyklen möglich machen und den Kunden stärker in den Mittelpunkt rücken.

Noch spricht vieles dafür, dass klassische Versicherer sich auch in der neuen Welt behaupten werden: Sie haben im Vergleich zu den neuen Playern mehr Erfahrung mit der Regulatorik, kennen sich in der Branche aus und genießen mehr Vertrauen bei Kunden, wenn es um den sicheren Umgang mit Kundendaten geht.

Diese Vorteile können sie ausspielen, um auch im digitalen Markt erfolgreich zu bleiben – in engem Schulterschluss mit dem Makler durch effektives Daten Handling, der als Bindeglied zum Kunden eine entscheidende Rolle spielt.

Seite 2: Die Makler mitnehmen

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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