(K)eine Lösung: Auswandern statt Altersarmut

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Lieber Deutschland verlassen, statt Armut im Alter. Das ziehen nicht wenige junge Menschen durchaus in Betracht.

Während früher noch das wärmere Klima die Hauptmotivation war, um im Alter auszuwandern, gibt es für die heutige Generation der sogenannten Millennials wesentlich ernstere Gründe, die Heimat zu verlassen: die Sorge davor, im Alter arm zu sein. Das zeigt ein aktuelle GfK-Studie im Auftrag der Generali.

Demnach wären 27,4 Prozent der jungen Menschen bereit, lieber ins vermeintlich günstigere Ausland zu ziehen als im Alter am Rande der Armutsgrenze zu leben.

Laut der GfK-Befragung unter 18- bis 32-Jährigen bereitet das Thema Altersarmut zwei von drei jungen Menschen Bauchschmerzen: Sie machen sich Sorgen um ihre Zukunft – nicht zuletzt auch wegen der aktuellen Covid-19-Pandemie.

69 Prozent der jungen Menschen fürchten aufgrund der Corona-Krise ernsthafte Konsequenzen hinsichtlich ihrer finanziellen Zukunft. Immerhin verzeichnen bereits 64,5 Prozent erste finanzielle Einbußen. Und 36,6 Prozent geben an, dass sie bereits angespartes Geld nutzen mussten, das ursprünglich für Urlaube, Eigenheim oder die Altersvorsorge vorgesehen war.

MILLENNIALS: KEIN VETRAUEN IN DIE RENTE

Zwei von drei jungen Menschen finden ihre Generation generell unzureichend in der Politik beachtet (70,3 Prozent). Daher machen sich zwei Drittel von ihnen Sorgen um ihre finanzielle Lage im Alter machen. 67,6 Prozent von ihnen fürchten, dass die gesetzliche Rente für ihr Auskommen im Alter nicht ausreichen wird.

Bei einigen rührt die Sorge auch daher, dass ihnen das Thema zu komplex ist (19,4 Prozent). Sie wissen schlichtweg nicht, wie sie für das Alter vorsorgen sollen. 11,2 Prozent befürchten, dass auch ihre zusätzlichen privaten Vorsorgemaßnahmen nicht ausreichen werden. Interessant: Auch junge Menschen mit höherem Einkommen treibt diese Sorge bereits heute um (63,2 Prozent).

ALTERNATIVE ZUR ALTERSARMUT: AUSWANDERN

Aus Mangel an Informationen zum Thema Altersvorsorge und konkreten, zeitgemäßen Angeboten für junge Menschen, suchen Millennials nach Auswegen, um nicht im Alter schlecht dazustehen. Alternative Nr. 1 ist das Auswandern (27,4 Prozent). 26,6 Prozent gehen davon aus, dass sie nicht viel machen können und kürzertreten würden. Mehr als jeder Fünfte hält es für möglich, sich einfach von Angehörigen bzw. dem Lebenspartner aushalten zu lassen (22,7 Prozent) – insbesondere Männer spielen mit diesem Gedanken (27,1 Prozent). Und 20,0 Prozent haben einfach noch keine Alternative für sich gefunden. Bemerkenswert: Nur einer von 100 der jungen Menschen würde als Rentner einfach weiterarbeiten.

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