Bundestagswahl 2021: Mehrheit glaubt nicht an zukunftsfähige Rentenreform

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Markus Drews, Canada Life

Für die Mehrheit der Menschen in Deutschland spielt die Rententhematik eine wichtige Rolle für die Wahlentscheidung. Gleichzeitig gibt es aber große Skepsis, dass die künftige Regierung eine zukunftsfähige Rentenreform umsetzen wird. Das zeigt eine aktuelle Umfrage. Bemerkenswert auch, dass eine Mehrheit beim Thema zusätzliche Altersvorsorge den Staat in der Verantwortung sieht.

Bei der kommenden Bundestagswahl spielt das Thema Rente für den Großteil der Menschen in Deutschland eine wichtige Rolle. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey im Auftrag des Lebensversicherers Canada Life.

Von den 2.500 Befragten gaben 61 Prozent an, dass die Rententhematik wichtig für ihre Wahlentscheidung sei. Gerade für Wähler ab 30 ist sie von großer Bedeutung. Noch wichtiger ist das Thema allerdings für die Gruppe der 50–64-Jährigen. Von ihnen gaben 67 Prozent an, das Thema spiele für ihre Wahlentscheidung eine wichtige Rolle.

Ein Unterschied in der Gewichtung zeichnet sich je nach beruflicher Stellung der Befragten ab. Bei Arbeiterinnen und Arbeitern erachten 84 Prozent das Thema Rente als wichtig für ihre Wahlentscheidung. Damit liegen sie 23 Prozentpunkte über dem bundesweiten Durchschnitt.

Kein Vertrauen in Reformfähigkeit der Politik

Gleichzeitig ist das Vertrauen in eine zukunftsfähige Rentenreform sehr gering. 76 Prozent der Befragten haben hier kaum oder gar kein Vertrauen. Vor allem stehen dem Arbeiterinnen und Arbeiter skeptisch gegenüber. Hier gaben 85 Prozent an, nicht an eine zukunftsfähige Rentenreform zu glauben.

Je nach Altersgruppe gibt es ebenfalls unterschiedliche Bewertungen. Junge Menschen von 18–29 Jahren zeigen sich besonders kritisch. Von ihnen gaben 83 Prozent an, kaum oder kein Vertrauen in eine zukunftsfähige Rentenreform zu haben. Trotz des geringen Vertrauens in eine erfolgreiche Rentenreform sieht die Mehrheit der Befragten die Hauptverantwortung für die Altersvorsorge beim Staat.

Altersvorsorge: Mehrheit sieht den Staat in der Pflicht

45 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Staat auch in der Pflicht steht, wenn im Alter neben der gesetzlichen Rente ein zusätzliches Finanzpolster notwendig sein sollte. 38 Prozent sind der Auffassung, dass Jeder selbst dafür verantwortlich sein sollte. 16 Prozent waren unentschlossen.

Bemerkenswert: Die Altersgruppe der 18–29-Jährigen hebt sich hier erneut vom bundesweiten Durchschnitt ab. Sie sind zu 51 Prozent für Eigenverantwortung, wenn es darum geht, ergänzend für das Alter vorzusorgen.

Große Unterschiede zeigen sich auch je nach Beschäftigungsstatus. Bei den Studierenden sind 86 Prozent der Überzeugung, dass sie selbst für ihr zusätzliches Finanzpolster im Alter verantwortlich sind. Damit liegen auch sie weit über dem bundesweiten Durchschnitt (38 Prozent).

Intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Rente

„Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Menschen intensiv mit dem Thema Rente auseinandersetzen“, sagt Markus Drews, Managing Director Canada Life Europe. „Für viele ist es ein wahlentscheidendes Thema. Gleichzeitig scheint aber die Verunsicherung groß und das Vertrauen in die Reformfähigkeit der politisch Verantwortlichen stark angeschlagen. Besonders die Jungen sehen sich selbst in der Verantwortung, für ihr lebenslanges Einkommen zu sorgen. Davon können sie auf lange Sicht profitieren, denn besonders in der Altersvorsorge macht sich eine langfristige Investition bezahlt. Und dass zusätzlicher privater Vorsorgebedarf besteht, daran gibt es keinen Zweifel – daran ändert weder eine Bundestagswahl, noch eine Rentenreform etwas“, so Drews.

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